Bürgermedaillenträger Stadt Nürnberg

Trauer um Horst Schmidbauer

NÜRNBERG (pm/nf) – Die Stadt Nürnberg trauert um Horst Schmidbauer. Der Bürgermedaillenträger ist am Sonntag, 25. Februar 2024, im Alter von 83 Jahren verstorben.

Die SPD Nürnberg ein Kondolenzbuch ausgelegt, in dem Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Gedanken, Beileidsbekundungen und Erinnerungen an Horst Schmidbauer festzuhalten. Das Kondolenzbuch wird in den Räumlichkeiten der SPD Nürnberg ausgelegt sein.
SPD Nürnberg Karl-Bröger-Straße 9 90459 Nürnberg
Vom 28. Februar bis 4. März 2024
Montag bis Donnerstag, 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr Freitag, 9:30 Uhr bis 15 Uhr

„Als Mitglied des Stadtrats und des Bundestags sowie als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg hat sich Horst Schmidbauer auf vielfältige Weise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt engagiert. Unter seinem Vorsitz hat sich die Lebenshilfe zu einem großen Sozialdienstleiter mit bundesweiter Strahlkraft entwickelt. Sein jahrzehntelanges, hervorragendes Engagement verdient unsere besondere Anerkennung“, würdigt Oberbürgermeister Marcus König den Verstorbenen.

Horst Schmidbauer wurde am 3. März 1940 in Nürnberg geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Gewerberealschule absolvierte er eine Ausbildung als Industriekaufmann. Nach dem Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) war er in der Mineralölbranche und dort seit 1977 als Verkaufsniederlassungsleiter tätig. Von 1972 bis 1990 war er für die SPD Mitglied des Nürnberger Stadtrats. Neben den Schwerpunkten Wohnungs- und Städtebau war er dort vor allem als gesundheitspolitischer Sprecher aktiv. Im Jahr 1979 wurde er stellvertretender und von 1985 bis 1997 Unterbezirksvorsitzender der Nürnberger Sozialdemokraten. Ab 1990 war Horst Schmidbauer 15 Jahre lang als SPD-Abgeordneter im Deutschen Bundestag, wo er sich im Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung bundesweit einen Ruf als anerkannter Experte für Sozialpolitik erwarb.

Von 2001 bis 2021 war Horst Schmidbauer als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg e. V. tätig. Zudem engagierte er sich in der „Stiftung für Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“. Daneben war er unter anderem Mitglied bei Pro Familia, dem Sozialverband VdK, der AIDS-Hilfe, der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, dem Arbeiter-Samariter Bund (ASB) und der AWO.

Während seiner Zeit als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender wurde die Nürnberger Lebenshilfe e. V. von einem Elternverein mit 600 Mitarbeitenden zu einem Sozialdienstleister mit über 1 600 Mitarbeitenden ausgebaut. In Folge seines Engagements ist die Lebenshilfe Nürnberg heute landes- sowie bundesweit gut positioniert und weithin als Institution fachlich anerkannt. In seiner Amtszeit weitete die Lebenshilfe die Angebote in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Bildung aus. Dabei und in vielen anderen Tätigkeitsbereichen setzte Horst Schmidbauer sich für das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ein. Die gelebte Inklusion sowie die Rechte und Belange von Menschen mit Beeinträchtigung waren ihm ein wichtiges Anliegen.

2022 verlieh die Stadt Nürnberg Horst Schmidbauer die Bürgermedaille als Anerkennung für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement. Die Bürgermedaille ist die zweithöchste Auszeichnung der Stadt. Zudem wurde ihm 2004 der Bayerische Verdienstorden, 2005 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2015 die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber verliehen.