Ehemaliger Vorstand des Klinikums Nürnberg ist tot
Trauer um Klaus Wambach
NÜRNBERG (pm/nf) - Von 1997 bis zur Vollendung seines 70. Lebensjahres 2007 leitete Klaus Wambach als Vorstand die Geschicke des Klinikums Nürnberg. Unter seiner Regie wandelte sich das Klinikum Nürnberg von einer städtischen Dienststelle in ein modernes Kommunalunternehmen. In all diesen Jahren hat Wambach das Klinikum „auf einem guten Kurs gehalten“, wie er selbst zum Abschied nicht ohne Stolz bemerkte.
„Mit Klaus Wambach verlieren wir einen engagierten Verfechter für eine moderne und patientenorientierte Gesundheitsversorgung, der die Entwicklung des Klinikums Nürnbergs zu einem der wichtigsten Gesundheitsdienstleister in der Region entscheidend mitgeprägt hat“, betont Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Verwaltungsratsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Als Vorstand hat er mit seinem Weitblick die Grundlagen dafür gelegt, dass das Klinikum Nürnberg heute ein leistungsfähiges und erfolgreiches Kommunalunternehmen ist, das weit über die Metropolregion Nürnberg hinaus leuchtet“, ergänzt Prof. Dr. med. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Wir sprechen der Familie von Klaus Wambach und seinen Angehörigen auch im Namen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unser herzliches Beileid aus.“
Vom Städtischen Krankenhaus zum selbstständigen Kommunalunternehmen
Die gemeinsame Geschichte von Klaus Wambach und dem Klinikum Nürnbergbegann 1997. In diesem Jahr wechselte Wambach vom Amt für Organisationsund Informationsverarbeitung der Stadt Nürnberg, das er von 1986 bis 1997 leitete, als Vorstand ins Klinikum Nürnberg. Im Auftrag des Nürnberger Stadtratessollte er das damals städtische Krankenhaus in ein selbstständiges Kommunalunternehmen umwandeln.
Mit dieser 1998 durchgeführten Strukturänderung ist es dem Klinikum Nürnberg gelungen, beizeiten die Weichen für ein zukunftsorientiertes Krankenhaus- und Klinikmanagement zu legen. Es war damals das erste Krankenhaus in Bayern, das in ein Kommunalunternehmen umgewandelt wurde.
Seither hat das Modell unzählige Nachahmer in ganz Bayern und anderen Bundesländern gefunden. „Die Rechtsform des Kommunalunternehmens überzeugte vor allem deshalb, weil sie erfolgreich wirtschaftliches Handeln mit dem kommunalen Auftrag zur Daseinsvorsorge verbunden hat“, erläutert Dr. Andreas Becke, Vorstand Infrastruktur und Finanzen des Klinikums Nürnberg und langjähriger Wegbegleiter von Klaus Wambach. Auch Peter Schuh, Vorstand Personal und Patientenversorgung, würdigt die Weitsicht des ehemaligen Klinik-Vorstands. „Klaus Wambach war so etwas wie der Architekt der kooperativen Klinikleitung. Er hat ein Führungskonzept installiert, bei dem Ärztliche Leitung und Pflegedienstleitung Seite an Seite zusammenarbeiten und für effiziente innerbetriebliche Abläufe sorgen. Dieses Konzept hat bis heute Bestand.“
Weitere Meilensteine in der Ära Wambach waren der Ausbau der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die Gründung einer Service-Gesellschaft als Tochterunternehmen des Klinikums, die Eröffnung des Zentrums für ambulante Rehabilitation (A.R.Z.), der Neubau des Chirurgischen Zentrums (Dr. Hans und Elisabeth Birkner-Haus) sowie die komplette Sanierung von Haus 14 und Y-Bau. Eine ebenso weitreichende wie kluge Entscheidung war der Kauf der Krankenhäuser des Landkreises Nürnberger Land mit den damaligen Standorten Lauf, Altdorf und Hersbruck im Jahr 2006.
Klaus Wambach war dem Klinikum Nürnberg nicht nur als langjähriger Vorstand verbunden, sondern auch privat. 1937 erblickte er in der Frauenklinik im Klinikum Nürnberg Nord das Licht der Welt. Später lernte er hier bei einem Krankenbesuch Schwester Brigitte kennen, seine spätere Frau.
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