Einfache Handhabung entscheidend
Umfrage: Trifft das 49-Euro-Ticket den Nerv der Zeit?
NÜRNBERG/REGION (pm/nf) - Die Verkehrsminister der Länder haben einen Vorschlag für ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets erarbeitet. Das Klimaticket Deutschland soll im Abo 49 Euro monatlich kosten, deutschlandweit gültig und digital erhältlich sein. Haben die Verkehrsminister der Länder damit den Nerv der Zeit getroffen? Die Ergebnisse einer Mobilitätserhebung der VAG wie auch eine gemeinsame Online-Umfrage von VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) bestätigen das.
In den Monaten Juni, Juli und August haben rund 40.000 Personen, die ein 9-Euro-Ticket digital erworben hatten, an der Online-Umfrage teilgenommen. Unter anderem wurde die Zahlungsbereitschaft für ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket abgefragt. Bei allen Befragten, die einmal oder mehrmals ein 9-Euro-Ticket erworben hatten, lag die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft für ein solches Ticket bei 52 Euro. Betrachtet man nur die Gruppe der Mehrfachkäufer, ist der exakte Wert von 49 Euro genannt worden.
Bereits seit Mai 2022 zeichne sich eine Wiederbelebung nach der Corona-Krise ab, die durch das 9-Euro-Ticket in den Monaten Juni, Juli und August nochmals verstärkt wurde. Der Anteil aller Wege, die mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, stieg laut Mobilitätserhebung der VAG in dieser Zeit auf 25 Prozent. 2019 lag er bei 23 Prozent und sank während der Pandemie zeitweise auf 14 Prozent. Die Pkw-Nutzung ging gleichzeitig von 29 Prozent im Jahr 2019 auf 21 Prozent im Jahr 2022 zurück.
Größter Gewinner der Pandemie war das Zu-Fuß-Gehen, das um 12 Prozent-Punkte auf 33 Prozent stieg und somit etwa 50 Prozent mehr Wege verzeichnet als vor der Corona- Pandemie.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus den Befragungen zum 9-Euro-Ticket: Die Einfachheit des Angebotes ist für viele Käufer entscheidend. Das Ticket soll einfach und unkompliziert zu kaufen und in seinen Bedingungen klar und verständlich sein, sagten mehr als 90 Prozent der Befragten. Auch dieses Kriterium erfülledas 49-Euro-Ticket. Es dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hohe Investitionen in den Ausbau und die Instandhaltung des Nahverkehrsangebots nötig seien, um das Angebot attraktiv zu halten bzw. weiter zu verbessern, so VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing.
Ohne Geld vom Bund wird kein 49-Euro-Ticket kommen
Trotz der grundsätzlichen Einigung von Bund und Ländern zur Einführung eines 49-Euro-Tickets im Nahverkehr hält Bayern an der Forderung nach mehr Geld vom Bund fest. "Das ist die Bedingung, ohne die ein 49-Euro-Ticket nicht kommen wird. Ich erwarte, dass der Bund seine konkreten Lösungsvorschläge spätestens bei der Ministerpräsidentenkonferenz erklärt", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). "In diesen Krisenzeiten brauchen wir Geld vom Bund, damit auch morgen noch Busse und Bahnen fahren und nicht wegen der explodierenden Energiepreise abbestellt werden müssen."
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