Geräte aus ehemaligen AKW Grafenrheinfeld
Vier Notstromgeneratoren für Nürnbergs Partnerstadt Charkiw
NÜRNBERG/CHARKIW (pm/nf) – Große Hilfe für Nürnbergs Partnerstadt Charkiw: Die PreussenElektra stellt als Betreiberin des stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) vier Diesel-Notstromgeneratoren für die ukrainische Millionen-Metropole zur Verfügung. Zwei Aggregate sind bereits beim Blockheizkraftwerk TEZ-5 in Charkiw eingetroffen.
Die Belegschaft des ukrainischen Kraftwerks arbeitet mit Hochdruck daran, die Notstrom-Generatoren zu installieren. Diese können im Falle eines kompletten Netzausfalls durch Angriffe auf die Infrastruktur zugeschaltet werden und wichtige Hilfssysteme versorgen.
Der Kontakt zwischen den Kraftwerksbetreibern im unterfränkischen Grafenrheinfeld und in Charkiw ist über Alexander Lissak von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und dem Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg, der mit dem städtischen Amt für Internationale Beziehungen zusammenarbeitet, zustande gekommen. Der erste Notstromgenerator war bereits Anfang Februar nach einem dreitägigen Transport durch eine ukrainische Spedition in Charkiw eingetroffen. Nun ist auch das zweite Aggregat in der Partnerstadt angekommen.
„Ich bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KKG, die sich neben ihrer eigentlichen Arbeit noch in diesem Vorhaben engagieren. Es freut mich sehr, dass wir in kürzester Zeit den Ausbau und Transport von zwei Dieseln gemeinsam bewerkstelligen konnten. Das zeigt, dass wir alle gemeinsam anpacken und an einem Strang ziehen, um unserer Partnerstadt Charkiw zu helfen,“ sagt Oberbürgermeister Marcus König. Er hatte vor Ort in Grafenrheinfeld das Verladen des zweiten Aggregats verfolgt und sich über die Hilfsaktion informiert.
Die vier Notstromaggregate werden beim unterfränkischen Kraftwerk nicht mehr gebraucht. Die Idee zu der Spende hatte Markus Burger, stellvertretender Leiter des Kraftwerks. „Wir müssen doch mehr tun können für die Ukraine“, hatte er sich gedacht. „Ich will, dass die Diesel vor Ort laufen und helfen.“ Dank der Hilfe durch den Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg und die Stadt Nürnberg konnten vorab zwei ukrainische Ingenieure nach Grafenrheinfeld kommen. Der Abbau der Dieselaggregate wird durch Fotos und Filme dokumentiert, damit die Ukrainer mit dem Aufbau und der Inbetriebnahme vor Ort in Charkiw besser zurechtkommen, erläutert Burger. Der Kraftwerksstandort TEZ-5 ist die zweitgrößte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in der Ukraine. Zwei weitere Dieselaggregate aus Grafenrheinfeld werden noch für Charkiw vorbereitet.
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