Wenn ein Spatz vom Himmel fällt….
.. nun ja vom Himmel fiel er nicht gerade, der Kleine, sondern aus einem Nest. Zu dumm nur, dass die Eltern das Nest in den Fenstersturz einer Außen-Jalousien gebaut haben und es offensichtlich sehr unsicher war. Jedenfalls landete mit einem Plumps der kleine Spatz auf der breiten Fensterbank. Wie überall nachzulesen ist, soll man erst mal warten, ob sich die Eltern nicht blicken lassen und trotzdem weiter füttern. Aber die kamen auch nach 3 Stunden nicht zu dem kleinen Vogelmann. Nachmittags wäre aber die Sonne gekommen und bei über 30 Grad hätte es den Kleinen wohl eher auf der Alu-Fensterbank gebraten, als ihm das Leben gerettet, selbst wenn die Eltern gekommen wären. Also wurde er adoptiert. Aber leider nicht von den Kanarien daheim in der großen Voliere und gleichaltrigen Artgenossen. Nein er spricht ihre Sprache nicht und Vogeleltern erkennen ihre Jungen an den Stimmen! So musste doch der Mensch ran und sich dem stündlichen Zeremonie der Fütterung mit Espressolöffel und eiligst angeschafften Spezialfutter. Ist schon witzig, wenn die kleine Fresslucke mit dem Löffel bedient wird und mit dem Finger manchmal noch ein wenig geschoben werden muss um den Schluckreflex auszulösen. Unglaublich was da so reinpasst. Nach einem Anruf bei der Vogelaufzuchtstation wurden noch eingedoste Grillen (tiefgefrorene Heimchen gab es leider nicht!) angeschafft. Es ist wahrlich kein Genuss morgens zum Frühstück schon Grillen zu hacken! Tja und dann ist da noch der tägliche Transport angesagt, morgens ins Büro, nachmittags in den Garten und abends dann in die Wohnung und zum Schlafen. Aber was sein muss, muss sein, es geht um das Wohl des kleinen Spatzen. Er wächst und gedeiht und das ist Belohnung für all die Mühen. Inzwischen ist er selbständig und zum Auswildern in der großen Voliere im Garten. Bald wird ihm die Freiheit geschenkt. Natürlich wird um das Areal herum weiterhin für Futter gesorgt, auch den ganzen Winter hindurch, damit es dem Spätzlein und seinen hoffentlich neuen Freunden immer gut geht.
Autor:Elisabeth Schmidt aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.