Epitaphien-Stiftung Nürnberg
Wertvolles 320 Jahre altes Barock-Epitaph für 12.000 Euro saniert
NÜRNBERG (pm/nf) - 1702 ist es entstanden: Das Epitaph für den Nürnberger Kaufmann und Bankier Wolf Magnus Schweyer. Zuletzt war es stark beschädigt, wichtige Teile des Epitaphs waren verschwunden und Rost setzte dem Bronze-Guss zu. Nun konnte das von Epitaphien-Künstler Thomas Haydn sanierte und ergänzte barocke Kunstwerk wieder auf einem Grab auf dem St. Johannisfriedhof befestigt werden. Ermöglicht wurde die aufwendige Sanierung durch die Nürnberger Epitaphien-Stiftung, die das Projekt mit 12.000 Euro voll finanziert hat.
Anlässlich der Vorstellung des sanierten Epitaphs sagte der Vorstandsvorsitzende der Epitaphien-Stiftung, Sven Heublein: „Wir sind stolz, dass es gelungen ist, ein solch bedeutendes kunsthistorisches Werk nicht nur im Bestand sichern, sondern auch fehlende Partien ergänzen zu können. Danke an Künstler und Restaurator Thomas Haydn, der hier Herausragendes geleistet hat.“ Sven Heublein weiter: „Der St. Johannisfriedhof ist mehr als ein Friedhof. Er ist ein Ort der Kultur und der Stadtgeschichte, die sich hier wie an kaum einem anderen Ort ablesen lässt. Als Epitaphien-Stiftung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die wertvollen und oft jahrhundertealten Epitaphien zu sanieren und zu erhalten. Für dieses Projekt haben wir sehr gerne 12.000 Euro zur Verfügung gestellt und damit die aufwendige Sanierung und Ergänzung vollständig finanziert.“
Künstler und Restaurator Thomas Haydn führte aus, dass vor allem die Schaffung der verlorenen Teile – Helm, Helmzier, Löwenkopf – ein intensiver Prozess war: „Ich habe mich in vielen Schritten immer wieder den Objekten genähert, Entwürfe gefertigt, die Figuren in Plastilin erstellt, einen Silikonabdruck geformt. Anschließend wurde eine Gipsfigur gegossen, die wieder abgeformt und schließlich in Metall gegossen wird. Über diese verschiedenen Schritte habe ich mich Stück für Stück angenähert.“
Sven Heublein sagte: „Die Epitaphien sind einmalig. Sie zu erhalten und auch die moderne Epitaphien-Kultur zu fördern, ist unsere Aufgabe als Stiftung. Wir betreiben hier aktiven Denkmalschutz und Kulturförderung.“
Wer helfen möchte, gefährdete und beschädigte Epitaphien zu sanieren, kann der Stiftung eine Spende zukommen lassen (Flessabank Nürnberg - IBAN: DE 32 7933 0111 0000 5102 34 - BIC: FLESDEMMXXX). Da die Nürnberger Epitaphien-Stiftung als gemeinnützig anerkannt ist, können die Zuwendungen steuerlich geltend gemacht werden.
Und wer sich selbst einen Eindruck von diesem nun geretteten Kunstwerk machen möchte, findet das Epitaph auf dem St. Johannisfriedhof südlich der St. Johanniskirche auf dem Grab Nr. E 355
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