Heilende Wirkung von Tees
Kraft der Kräuter
Ob bei Erkältung, Magen-Darm-Problemen, Stress oder Blasenentzündung: Arzneitees können leichte Beschwerden lindern. Was einen Arzneitee ausmacht, welcher Tee was bewirken kann und was man dafür beachten muss, das weiß Ines Heger, Ernährungsfachkraft bei der AOK in Mittelfranken.
Was unterscheidet eigentlich den Arzneitee vom herkömmlichen Tee?
Ines Heger: Arzneitees unterliegen der Überwachung und den Richtlinien des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Der Unterschied zu herkömmlichem Tee ist vorrangig die Menge an ätherischen Ölen. Damit kann Arzneitees eine Wirkung nachgewiesen werden. Beispielsweise muss ein Kamillentee vier Milliliter ätherisches Öl pro Kilogramm Blüten enthalten. Für einfachen Kamillentee reicht ein Zwanzigstel der Menge. Ein Arzneitee erkennt man am Vermerk „verwendbar bis“. Herkömmliche Tees haben hingegen das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Wenn ein Tee gesundheitlich wirken soll, ist es ratsam, ihn in der Apotheke oder im Drogeriemarkt zu kaufen.
Wie wirken Arzneitees?
Ines Heger: Bestimmte Tees sind echte Alleskönner und helfen gleich bei mehreren Beschwerden. Kamille zum Beispiel ist sehr vielseitig. Sie kann entzündungshemmend, krampflösend und desinfizierend wirken und sogar das Immunsystem stärken. Kamillentee kann somit unterstützend bei Erkältungskrankheiten, aber auch bei Verdauungsproblemen und Übelkeit gut helfen. Man kann den Tee nicht nur trinken, bei Erkältungen hilft es auch, damit zu gurgeln. Und ein weiteres Anwendungsbeispiel: Bei bestimmten bakteriellen Hauterkrankungen können Verbände mit Kamillentee den Heilungsprozess fördern. Noch ein Alleskönner ist die Pfefferminze. Der Tee kann unter anderem krampflösend wirken und Magen-Darm-Beschwerden lindern. Die mentholhaltigen Blätter sollen außerdem Keime abtöten, daher kann der Tee auch bei Entzündungen der Schleimhäute im Bereich der Atemwege ganz gut helfen. Generell gilt aber: Sind Beschwerden und Krankheitssymptome ausgeprägt, hält Fieber über längere Zeit an oder steigt über 39 Grad, dann ist ein Arztbesuch angesagt.
Worauf sollte man bei der Zubereitung von Arzneitees achten?
Ines Heger: Damit die Tees richtig wirken können, kommt es auf die richtige Zubereitung an. Kräutertees sollten unbedingt mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden und zugedeckt mindestens fünf Minuten lang ziehen. Die Hersteller machen diesbezüglich aber auch eigene Angaben zur Anwendung auf der Verpackung. Schleimhaltige Pflanzen wie Malve, zum Beispiel, oder Eibisch oder Spitzwegerich werden in kaltes Wasser gelegt. Wurzeln, wie Ingwer oder Rinden, müssen lange geköchelt werden. Wichtig ist aber vor allem eines: Arznei- und Heilkräutertees sollten nicht über einen längeren Zeitraum getrunken werden, nur weil sie vielleicht gut schmecken, denn sie haben eben eine Wirkung!
Internet-Tipp:
Unter gesundheitsmanager.aok.de > Suchbegriff „Heilpflanzen“ (Thema: Trinken Sie sich gesund), gibt es weitere Informationen zu Arzneitees und Rezepte für Teemischungen.
Autor:Anna Schabesberger aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.