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Öko-Brauerei peilt mit ,,Alkoholfreiem" Spitzenposition an

Neumarkter Lammsbräu-Geschäftsführerin Susanne Horn baut das Geschäft ökonomisch, ökologisch und sozial aus. | Foto: oh/Neumarkter Lammsbräu
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REGION/NÜRNBERG (pm/nf) - Im Rahmen der Weltleitmesse BioFach in Nürnberg hat Deutschlands erste und größte Bio-Brauerei, die Neumarkter Lammsbräu, glänzende Zahlen vorgestellt. Zwar hat sich bundesweit der Bierdurst erholt und der gesamten Branche 2014 erstmals seit acht Jahren wieder ein kleines Plus beschert. Das Bio-Unternehmen der Familie Ehrnsperger konnte allerdings erheblich besser abschneiden. Bei stabilen Preisen erhöhte sich der Umsatz um 12 Prozent auf 19 Millionen Euro. Damit hat die Lammsbräu selbst das Absatzplus aller bayerischen Brauereien von 3,6 Prozent im letzten Jahr deutlich getoppt.

Der Zuwachs kam gleichmäßig aus allen drei großen Bereichen, den Bio-Bieren, den alkoholfreien Bieren sowie der Bio-Limo-Familie now. Das liege allerdings weniger am Etikett Bio, sondern am Geschmack. Selbst wenn ein Kunde im Bio-Markt oder in der Gastronomie zum Biobier greift: „Wenn es nicht schmeckt, wird es das erste und das letzte Mal gewesen sein – da ist der Verbraucher ganz extrem“, erklärt Lammsbräu-Geschäftsführern Susanne Horn.

Mit ihrem alkoholfreien Bier peilt die Öko-Brauerei sogar eine Spitzenposition an. Ab März wird in der Gastwirtschaft auf der Zugspitze, immerhin Deutschlands höchster Gipfel, alkoholfreies Bier aus der Oberpfalz ausgeschenkt. Traditionell macht das Segment alkoholfrei rund die Hälfte der Bierproduktion aus. Laut Susanne Horn konnte man vor 20 Jahren in den Öko-Läden, als die „Bios noch Müslis und Alkohol im Laden verpönt“ waren, mit normalem Bio-Bier nicht punkten.

Auf der BioFach stellte Lammsbräu fünf Neulinge im Sortiment vor: Ein alkoholfreies Dunkel mit weichen Röstaromen, ein naturtrübes Kellerbier, die beiden now-Limos Cool Ice und Golden Peach sowie eine Apfel-Holunder-Schorle mit zertifiziertem Bio-Mineralwasser. Damit wächst das gesamte Sortiment auf 38 Getränke an.
Der Geschmack komme aus den Biorohstoffen und der schonenden Verarbeitung. Mehr als drei Viertel aller Bio-Rohstoffe werden über die von Lammsbräu initiierte, regionale Bio-Erzeugergemeinschaft eingekauft. Alle Betriebe haben ein Bio-Siegel der vier großen Bio-Verbände, das nicht so strenge Bio-Zertifikat der EU reicht nicht.

Für die Schorlen, etwa für die neue Sorte Apfel-Holunder, werde sogar ausschließlich vor Ort eingekauft. Die Alternative Geschmacksrichtung Kirsche wurde verworfen, weil der Weg der Bio-Kirschen vom Bodensee nach Neumarkt zu lang gewesen wäre. Überhaupt hält sich die Brauerei beim Export, das vielen Mitbewerbern gerade Richtung Fernost viel Neugeschäft beschert, zurück. Wenn es denn sein muss, dann nur in die Nachbarländer, begründet Horn die geringe Exportquote von nicht einmal vier Prozent.

Mittelfristig rechnet sie für die nächsten zehn Jahre mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. Viel mehr würde auch gar nicht gehen, weil die „Grenzen des Wachstums definieren unsere aktuell 134 Bio-Landwirte“. Immerhin scheint der Dreiklang von „wirtschaftlichem, ökologischem und sozialem Wachstum miteinander, nicht gegeneinander“ zu funktionieren. Für ein ehrgeiziges CO2-Einsparungsprojekt bis zum Jahr 2025 sind allein „gefühlt 25 Mio. Euro“ fällig. Das alternative Konzept der Lammsbräu ist für Horn klar: „Oberstes Ziel neben der Nachhaltigkeit ist das unabhängige Familienunternehmen.“

Neumarkter Lammsbräu-Geschäftsführerin Susanne Horn baut das Geschäft ökonomisch, ökologisch und sozial aus. | Foto: oh/Neumarkter Lammsbräu
Neulinge 2015 in der Lammsbräu-Familie: Ein naturtrübes Kellerbier, die now-Limo Golden Peach oder die Apfel-Holunder-Schorle aus 100 Prozent regionalen Zutaten. | Foto: oh/Neumarkter Lammsbräu
Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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