Seat Ibiza 1.0: Sparsamer Spanier rockt die Straße
(ampnet/mue) - Eigentlich sollen die Fahrzeugflotten aller Automobilhersteller 2020 nur noch durchschnittlich 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen. Das verlangen die Vorgaben der Europäischen Union. Die Grenze können heute nur wenige Modelle unterbieten – deshalb drohen vielen Herstellern hohe Bußgelder, wenn sie nicht genügend sparsame Fahrzeuge verkaufen. Das allerdings ist schwierig angesichts des SUV-Booms und des Einbruchs der Diesel-Verkaufszahlen. Deshalb forcieren die Marken unter dem Wolfsburger Konzerndach verstärkt ihre Modelle mit Erdgasantrieb (CNG).
Neben den bekannten Seat-Modellen, dem Kleinwagen Mii Ecofuel und dem kompakten Leon TGI, haben die Spanier nunmehr ihr neuestes Erdgasmodell vorgestellt: den Ibiza 1.0 TGI, dessen CNG-Motor vom bekannten Dreizylinder 1,0-Liter-TSI-Benziner abgeleitet ist und 66 kW / 90 PS auf die Straße bringt. Die notwendigen innermotorischen Änderungen betreffen im Wesentlichen spezielle Kolben mit Nickel-Chrom-Beschichtung sowie verstärkte Ventilsitzringe für höhere Verschleißfestigkeit. Wie seine Brüder kann der 1.0 TGI „bivalent“ sowohl mit Super 95 als auch mit CNG betrieben werden. Dafür gibt es zwei Tanks – einen für Benzin an gewohnter Stelle und einen für Erdgas in der Reserveradmulde. Deren Einfüllstutzen sitzen einträchtig nebeneinander hinter der gewohnten Tankklappe rechts hinten.
Wer hinterm Lenkrad Platz nimmt, wird keine gravierenden Änderungen gegenüber konventionellen Modellen feststellen. Einzig unterschiedliche Tankanzeigen für Benzin und Erdgas verweisen auf die Nutzung von zweierlei Kraftstoffsorten. So lange CNG im Tank ist, fährt der Ibiza damit; eine Wahlmöglichkeit durch den Fahrer besteht nicht. Nur beim Kaltstart oder wenn der Erdgastank leer gefahren wurde, greift der Ibiza automatisch auf das 40 Liter fassende Benzinreservoir zurück. Das ergibt insgesamt eine Reichweite von bis zu 1.200 Kilometer. Und wer sich an die etwas kommodere Gangart des Ibiza TGI gewöhnt hat, wird nichts wirklich vermissen. Der knurrige Dreizylinder läuft komfortabel dahin. Und das Zusatzgewicht der Gasflaschen im Heck ändert nichts an den bekannt brav untersteuernden Fahreigenschaften des Ibiza bei flotter Kurvenfahrt.
Serienausstattung auf der Höhe der Zeit
In technischer Hinsicht und bezüglich der wählbaren Komfortextras ist der Neuling allemal auf der Höhe der Zeit. In den Topausstattungen X-Cellence und FR kommt der Ibiza in der Serienausstattung mit dem Seat-Mediasystem Plus samt Acht-Zoll-Farb-Touchscreen daher, das für TGI-Fahrer eine sicherlich wichtige Extra-Information bietet: Die Navigation zur nächsten CNG-Tankstelle, von denen es mittlerweile rund 900 in Deutschland gibt. Dort angekommen läuft es fast so ab wie an jeder normalen Zapfsäule auch. Der Füllschlauch wird mit wenigen Handgriffen fest mit dem Einfüllventil des Gastanks verbunden. Dann strömt das Erdgas mit 200 bar Druck in den Tank. Der Vorgang dauert dabei nur unwesentlich länger als bei Diesel und Benzin.
Seat Ibiza 1.0 TGI Start&Stop – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,06 x 1,78 x 1,44
Radstand (in m): 2,56
Motor: Dreizylinder, 999 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 66 kW / 90 PS von 4.500–5.800 U/min
Max. Drehmoment: 160 Nm bei 1.900–3.500 U/min
Null auf 100 km/h: 11,8 s
Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h
Benzinverbrauch, durchschnittlich nach NEFZ: 5,0 l/100 km
Tankinhalt Benzin: 40 l
CO2-Emission (nach ECE-Norm): 114 g/km
Emissionsklasse: Euro 6
Effizienzklasse: B
Erdgasverbrauch CNG (nach ECE-Norm) kombiniert: 3,3 kg/100 km
(4,9 m3/100 km)
CO2-Emission Erdgasbetrieb: 88 g/km
Emissionsklasse: Euro 6
CO2 Effizienzklasse: A+
Tankinhalt CNG (Erdgas): 13 kg
Leergewicht: min. 1.239 kg / max. Zuladung: 476 kg
Räder / Reifen: 5,5J x 15 Stahl / 185/65 R 15
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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