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Selbsthilfeprogramm gegen Depression

Susanne Papp, AOK-Sozialberaterin in Mittelfranken | Foto: AOK
  • Susanne Papp, AOK-Sozialberaterin in Mittelfranken
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Weltgesundheitstag unter dem Motto „Depressionen: Lass uns drüber reden!“

Mut- und freudlos, ohne Antrieb, erschöpft und missmutig – all das können Anzeichen einer Depression sein. Etwa 5,3 Millionen Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr daran – so die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Für Betroffene ist zumeist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Neben der medizinischen Behandlung kann das Online-Selbsthilfeprogramm „moodgym“ zusätzlich unterstützen – kostenlos und ohne bürokratische Hürden.

Negative Gedanken umgestalten

„moodgym“ ist ein innovatives, interaktives und leicht verständliches Internetprogramm, das sich zur Vorbeugung und Linderung depressiver Symptome eignet. „Das Online-Programm ‚moodgym‘ kann weder den Arzt noch eine Psychotherapie ersetzen, doch es kann ergänzend wirken“, sagt Dr. med. Steffen Hilfer, ärztlicher Berater bei der AOK Bayern. Betroffene sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob sich „moodgym“ in ihrem individuellen Fall eignet. Das interaktive Trainingsprogramm basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Patienten lernen dabei beispielsweise, negative Wahrnehmungen und Gedanken so umzugestalten, dass sie künftig besser mit belastenden Situationen umgehen können. Das Trainingsprogramm arbeitet mit fünf Bausteinen, die der Nutzer in selbstgewählter Geschwindigkeit und Intensität bearbeiten kann. Es vermittelt außerdem noch Entspannungstechniken. „Das Ganze wird dadurch erleichtert, dass virtuelle Personen quasi durch das Programm hindurchführen“, erklärt Susanne Papp, AOK-Sozialberaterin in Mittelfranken.

Erfolg nachgewiesen

Das Programm „moodgym“ wurde 2001 von australischen Wissenschaftlern entwickelt und auch in der Wirksamkeit wissenschaftlich belegt. Die jetzt zur Verfügung stehende deutsche Version stammt vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health von der Universität Leipzig. Die Übertragung ins Deutsche hat die AOK gefördert. „An ‚moodgym‘ wird besonders geschätzt, dass eine freie und anonyme Nutzung möglich ist“, so die AOK-Sozialberaterin. Weltweit haben sich mehr als 1,1 Millionen Menschen für „moodgym“ registriert. Das Interesse an der deutschen Version ist ebenfalls groß: Inzwischen registrieren sich monatlich bis zu 3.000 Menschen. Das Programm ist auch auf allen mobilen Endgeräten nutzbar.

Weitere Informationen zum Programm gibt es im Internet unter moodgym.de.

Autor:

Anna Schabesberger aus Nürnberg

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