Atomkraftwerk bei Saporischschja
14-köpfige Expertengruppe will mit AKW-Mitarbeitern sprechen

Rafael Mariano Grossi ist Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).  | Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
  • Rafael Mariano Grossi ist Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).
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SAPORISCHSCHJA (dpa) - Die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja eingetroffen. Der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom veröffentlichte am Mittwochnachmittag ein Video der Ankunft des Teams nach knapp neun Stunden Fahrt aus Kiew.

Wann die 14-köpfige Mission unter Leitung von IAEA-Chef Rafael Grossi weiter in das von Russland besetzte Atomkraftwerk in Enerhodar fährt, war zunächst unklar.

Die Stadt Saporischschja, Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets, steht unter ukrainischer Kontrolle. Das AKW - 50 Kilometer Luftlinie, aber rund 120 Kilometer Fahrtweg von der Hauptstadt gelegen - liegt dagegen auf von Russland besetztem Gebiet. An dem von Saporischschja etwa 40 Straßenkilometer entfernten Kontrollpunkt gibt es in beide Richtungen kilometerlange Staus. Die russischen Besatzungsbehörden hatten verkündet, dass die IAEA-Mission keine Sonderpassierscheine erhalten werde.

Die IAEA-Experten wollen sich ein Bild von der Lage im Kraftwerk machen und mit den verbliebenen ukrainischen Mitarbeitern reden. Zunehmender Artilleriebeschuss von Gebäuden auf dem Kraftwerksgelände hat international Sorge vor einer Atomkatastrophe hervorgerufen. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss vor.

Das AKW Saporischschja wurde kurz nach dem Beginn des russischen Einmarsches Ende Februar von russischen Truppen besetzt. Mit seinen sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt ist es das größte Atomkraftwerk Europas. Vor dem Krieg hatte es mehr als 10.000 Mitarbeiter.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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