Aktenzeichen XY...ungelöst
23-jährige Studentin getötet: Heiße Spur ist eine Armbanduhr

Außenansicht des Musikclubs «Eiskeller».  | Foto: Uwe Lein/dpa/Archivbild
  • Außenansicht des Musikclubs «Eiskeller».
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ASCHAU IM CHIEMGAU  (dpa/lby) - Das Tötungsdelikt an einer jungen Frau im oberbayerischen Aschau im Chiemgau im Landkreis Rosenheim wird nächste Woche Thema in der ZDF-Fahndungssendung «Aktenzeichen XY... ungelöst». Am 9. November soll der Fall nach Angaben des Senders dort aufgegriffen werden.

Laut Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, soll im Mittelpunkt eine Armbanduhr stehen, die in einem kleinen Bach gefunden worden war - unweit des Aschauer Nachtclubs, den die 23-Jährige vor ihrem Tod besucht hatte. In der Nähe der Uhr war auch ein Ring entdeckt worden, den die Frau getragen und offensichtlich in dem Bach verloren hatte. «Deshalb ist die Uhr eine ganz wichtige Spur, die wir unbedingt abgeklärt haben wollen», sagte Sonntag.

Die Studentin war nach einem Besuch im Musikclub «Eiskeller» am Abend des 2. Oktober nicht nach Hause gekommen. Stunden später entdeckte ein Passant ihre Leiche flussabwärts in der Prien, die durch Aschau fließt.

Die derzeit etwa 50-köpfige Soko «Club» bat am Freitag Gäste des «Eiskellers», die an dem Abend dort feierten und noch nicht befragt wurden, sich aktiv zu melden.

Die Ermittler stehen dabei vor einer Mammutaufgabe. «Wir haben um die 200 Zeugen bis jetzt befragt, die meisten davon waren in der Nacht im Eiskeller», berichtete Sonntag. Insgesamt hätten dort allerdings schätzungsweise 600 bis 800 Menschen gefeiert. Man suche nun weitere Gäste - «am besten alle, die an dem Abend dort waren».

Die Studentin hatte in der Disco Freunde getroffen und sich mit vielen Gästen unterhalten - doch auch aus den bisherigen Aussagen ergaben sich keine Hinweise auf das, was sich später in der Nacht ereignete, als die Frau den Club verlassen hatte.

Die Uhr und der Ring waren wenige Hundert Meter von der Disco entfernt im Bereich des Parkplatzes der Kampenwandbahn entdeckt. «Die Uhr war noch funktionstüchtig. Als wir sie gefunden haben, lief sie noch. Wir wollen wissen: Wie kam die Uhr dahin und wem hat sie gehört?», sagte Sonntag, der zugleich betonte: «Ob das für den Fall von Relevanz sein wird, ist unklar.» Die Uhr war bereits kriminaltechnisch untersucht worden, Ermittlungen zur genauen Herkunft der Uhr hatten aber zunächst kein Ergebnis gebracht.

«Die Ermittlungen sind schwierig, komplex und aufwendig. Wir investieren sehr viel, sowohl personell als auch, was unsere kriminaltechnischen Möglichkeiten betrifft», sagte Sonntag.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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