Bundespolizei nimmt Slowaken am Bahnsteig fest
Bewaffneter Zugfahrgast löst Großeinsatz aus
MEMMINGEN (pm/nf) – Am Donnerstag (8. August) rief ein bewaffneter Zuggast die Bundespolizei auf den Plan, weil er mit einem Kampfmesser im fahrenden Zug unterwegs war. Im Bahnhof Memmingen erfolgte dann der Zugriff durch zahlreiche Einsatzkräfte der bayerischen Landespolizei und der Bundespolizei. Verletzt wurde dabei niemand. Derzeit befindet sich der 31-Jährige Slowake im Gewahrsam der Bundespolizei. Die Beamten ermitteln nun die Hintergründe der Tat.
Der alkoholisierte Mann war in einem Wagen eines EuroCity-Zuges (Zürich-München) unterwegs. Der Bahnhof Memmingen, der nächste Halt des Zuges, wurde durch insgesamt 13 Streifen der Bundes- und Landespolizei geräumt und abgesperrt. Bei Einfahrt in den Bahnhof Memmingen gegen 22:00 Uhr forderte der Zugbegleiter die circa 200 Fahrgäste unter Vorgabe eines technischen Defektes auf, den Zug zu verlassen. Beim Ausstieg konnte der bewaffnete slowakische Staatsangehörige widerstandslos festgenommen werden.
Der Mann führte ein Kampfmesser mit einer Klingenlänge von knapp 18 Zentimetern, ein Einhandmesser mit einer elf Zentimetern langen Klinge, zwei Reizstoffsprühgeräte, mehrere Schießbrillen sowie Quarzsandhandschuhe bei sich.
Wie die Bundespolizisten herausfanden, hatte der Slowake im Zug den Laptop des Zugbegleiters an sich genommen - verletzt wurde zum Glück niemand. Die Bundespolizisten führten bei dem Slowaken einen Atemalkoholtest durch, welcher einen Wert von fast 1,7 Promille ergab.
Die Bundespolizei ermittelt nun gegen den Slowaken, der bisher nicht polizeibekannt ist, wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz (Ordnungswidrigkeit) und Diebstahls mit Waffen. Die Beamten führten den Beschuldigten am Freitagmittag beim Amtsgericht Memmingen vor und lieferten ihn anschließend in die Justizvollzugsanstalt Memmingen ein.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.