Auch der Fränkischer Sängerbund protestiert
Chöre wollen Probeverbot nicht weiter hinnehmen!
REGION (dpa/lby) - Die bayerischen Chöre wollen das nach wie vor geltende Probeverbot wegen der Corona-Pandemie nicht länger hinnehmen. ,,Unsere Chöre wollen endlich eine nachvollziehbare und gerechte Regelung, wann und wie sie wieder zu einem Proben- und Konzertbetrieb zurückkehren können", erklärte am Jürgen Schwarz, geschäftsführender Präsident des Chorverbands Bayerisch-Schwaben in Marktoberdorf.
90.000 Sänger warteten im Freistaat auf ein Signal aus den Ministerien. Gemeinsam mit drei weiteren großen Chorverbänden - dem Bayerischen Sängerbund, dem Fränkischen Sängerbund und dem Maintal Sängerbund - verlangt der schwäbische Verband in einem Schreiben an mehrere Ministerien eine baldige Perspektive für die Gesangsgruppen. Das Vorgehen der Staatsregierung sei ,,völlig unverständlich", heißt es in dem gemeinsamen Brief der vier Verbände.
Am Freitag hatte das Kunstministerium in München mitgeteilt, dass von Montag an ein eingeschränkter Probenbetrieb für Laien-Instrumentalgruppen wieder möglich sei. Maximal zehn Musiker dürfen nun unter Einhaltung von Hygienevorschriften wieder proben. Wie das Ministerium betonte, dürften ,,wegen der erhöhten Infektionsgefahr, die nach Einschätzung der Fachleute mit dem Singen verbunden ist, Chöre und sonstige Gesangsgruppen" vorläufig weiter nicht proben.
Diese Regelung hat laut Verbandsfunktionär Schwarz bei den Betroffenen zu heftigen Reaktionen geführt: ,,Das Telefon unserer Geschäftsstelle steht seit Freitag nicht mehr still."
Es sei durchaus möglich, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen zumindest den Probebetrieb wieder aufzunehmen, meinen die Verbandsfunktionäre in ihrem Schreiben. In Baden-Württemberg sei es den Amateurchören bereits wieder gestattet, gemeinsam zu singen.
Zuvor hatte bereits der Bayerische Musikrat das Gesangsverbot kritisiert. ,,Sängerinnen und Sänger empfinden das Vorgehen der Staatsregierung als unzumutbare Gängelung", hatte der Präsident des Musikrats, der ehemalige bayerische Kunstminister und CSU-Politiker Thomas Goppel, erklärt.
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