Disziplin und Ruhe sind der Schlüssel
Die stillen Helden brauchen Hilfe
REGION (pm/ak) – Die Corona-Pandemie hat in kurzer Zeit das Leben der meisten Menschen auf dem ganzen Planeten verändert. Um die Ansteckungsrate niedrig zu halten, damit das Gesundheitssystem nicht durch zu viele zeitgleich Erkrankte überlastet wird, wurden bereits weitreichende Maßnahmen bis hin zu einer allgemeinen Ausgangssperre verfügt.
Der Großteil der Bevölkerung in der Region kommt mit diesen einschneidenden Veränderungen bisher vorbildlich zurecht. Die Polizei hat zwar immer wieder mit uneinsichtigen Personen und Gruppen zu tun, insgesamt ist jedoch sowohl die Sicherheits- als auch die Versorgungslage erstklassig.
Neben Ärzten und Ärztinnen, allen Kräften in den Kliniken, Krankenhäusern, Arztpraxen und weiteren Pflegeeinrichtungen, gebührt zum Beispiel auch Paketboten und Essen-Bringdiensten, Polizeibeamten, Mitarbeitern der Bahn, Busfahrern, Mitarbeiter der Logistik-Unternehmen und vielen weiteren Berufstätigen Dank und Anerkennung, da sie bei der Ausübung ihrer Tätigkeit einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Eine weitere große Gruppe dieser stillen Heldinnen und Helden sind die Mitarbeiter in den Super- und Getränkemärkten, den Bäckereien und Metzgereien, Tankstellen und vielen weiteren Geschäften und Institutionen.
Die Redaktion hat vor kurzem ein Anruf erreicht, in dem eine Supermarktverkäuferin den Arbeitsalltag schildert. Von Respekt oder gar Anerkennung für ihre Tätigkeit sei wenig zu spüren, heißt es da. So wurde der Verkauf von Toilettenpapier auf eine Haushaltübliche Menge von zwei Packungen beschränkt, um den Vorrat an möglichst viele Kunden abzugeben. Ein Kunde habe versucht, diese Regelung zu umgehen, indem er nach dem Bezahlen den Laden wieder betrat, um weitere Rationen zu kaufen. Dies habe er mehrmals wiederholt. Als er zur Rede gestellt wurde, sei die Situation eskaliert und gipfelte darin, dass gegen den Kunden ein Ladenverbot verhängt wurde.
Auch die zum Schutz des Personals installierten Plexiglas-Absperrungen müssten nun rund um die Kasse aufgebaut werden, da viele Kunden von der ungeschützten Seite dicht an die Kassiererinnen herantreten würden, um ihre Anliegen vorzubringen.
Die Verkäuferin bittet die Kunden darum, den Waren und dem Personal mit mehr Respekt zu begegnen. Sie schildert, dass erschreckend viele Kunden die Situation noch nicht ernst nehmen. Entgegen den Bemühungen, die Kontakte zu verringern, kämen sie wegen kleinster Einkäufe mehrmals am Tag in den Laden. „Daher die Bitte, schreiben Sie sich einen Einkaufszettel und gehen sie seltener einkaufen“, so die Verkäuferin.
Sie wünscht sich auch, das einfache Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Viele Kunden würden sich nach wie vor in die Hand husten, nicht in die Armbeuge. Anschließend legten sie die Ware auf das Band. Die Kassiererin zieht nun diese, und auch die Waren der nächsten Kunden über die Kasse. So können trotz Handschuhen Erreger an die Ware der Kunden gelangen. Also bitte, in die Armbeuge nießen und husten, nicht in die Hand.
Und schließlich noch ein Appell an junge Eltern, die Kinder bitte in den dafür vorgesehenen Kindersitz im Wagen setzen und nicht zu den Waren in den Korb. Die schmutzigen Schuhe hinterlassen ihre Spuren in den Einkaufswagen, die nicht nach jedem Kunden aufwändig gereinigt werden können. Man sollte auch darauf achten, dass die Kinder nicht den Griff des Wagens ablecken.
Ein achtsamer Umgang mit der Ware, die nicht an anderer Stelle im Markt abgelegt wird, wenn man sich entschieden hat sie doch nicht kaufen zu wollen, gehört ebenso dazu wie die sorgsame Behandlung der Backwaren und des Gemüses. Da ist jeder Kunde dem Personal, der Ware und den Kunden die nach ihm einkaufen schuldig.
Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung verhält sich vorbildlich. Die wenigen die es nicht tun, möchten ihr Verhalten bitte überdenken. Mit Respekt und Wertschätzung kommen wir alle gut durch die Krise – Bleiben Sie gesund.
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