Nach Raserunfall
Fahrer und Beifahrer wegen Mordes vor Gericht!
AUGSBURG (dpa/mue) - Wegen Mordes muss sich momentan ein mutmaßlicher Autoraser vor dem Augsburger Landgericht verantworten.
Der 28-Jährige soll seinen PS-starken Wagen auf einer Staatsstraße in Nordschwaben auf etwa 200 Kilometer pro Stunde beschleunigt haben, deswegen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben und bei einem Zusammenstoß mit einem Auto auf der Gegenfahrbahn dessen Fahrerin getötet haben. Erlaubt war auf der Straße maximal Tempo 100. Zu Beginn des Prozesses äußerte sich der Angeklagte noch nicht. Sein Verteidiger kündigte an, für seinen Mandanten in einigen Tagen eine Erklärung verlesen zu wollen.
Mitangeklagt ist der 29 Jahre alte Beifahrer des Unfallverursachers; er soll den Fahrer bei der halsbrecherischen Fahrt noch angefeuert haben. Er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt, wofür ihm eine Haftstrafe ab drei Jahren droht . Im Unterschied zu dem Hauptangeklagten sitzt der Beifahrer allerdings nicht in Untersuchungshaft.
Die Strafkammer hat für den Prozess zunächst acht Verhandlungstage geplant, das Urteil könnte Ende Oktober verkündet werden. Der Ehemann und die vier Kinder der getöteten 54-jährigen Frau sind Nebenkläger in dem Verfahren. Die Angeklagten, beides deutsche Staatsbürger, müssen sich zudem in dem Verfahren auch wegen illegalen Drogenhandels verantworten.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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