Stundenlange Befreiungsaktion
Havarie von Flusskreuzfahrtschiff mit 166 Passagieren
RHEINSTETTEN (dpa) - Wegen einer Havarie verläuft die Reise über den Rhein für 166 Passagiere auf einem kleinen Flusskreuzfahrtschiff vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen ganz anders als geplant. Vermutlich wegen eines Fahrfehlers strandete das Schiff in der Nacht zum Dienstag bei Rheinstetten nahe Karlsruhe auf einer Buhne. Nach stundenlanger Befreiungsaktion samt Check auf Schäden gab es am Nachmittag grünes Licht: «Das Schiff fährt wieder», sagte ein Sprecher von Plantours-Kreuzfahrten. Die Reise werde aber am Mittwoch anders als vorgesehen nicht in Düsseldorf enden, sondern schon in Mainz.
Buhnen sind meist steinerne Anlagen im Fluss, mit deren Hilfe die Fließgeschwindigkeit reguliert werden soll. Je nach Wasserstand kann der Steinwall unter der Wasseroberfläche liegen.
Eine Frau wurde bei der Havarie gegen Mitternacht leicht verletzt. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Einsatz sagte, sie habe sich einen Finger in einer Tür eingeklemmt. Die Polizei holte die Frau von Bord, Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzte.
Die übrigen Passagiere harrten weiter an Bord aus und warteten auf ihre Weiterfahrt. Nach Einschätzung des Sprechers kommen solche Unfälle mit so vielen betroffenen Fahrgästen eher selten vor.
Ein Güterschiff schleppte das havarierte Schiff am Vormittag frei und brachte es zur Schleuse Iffezheim bei Baden-Baden, wie der Sprecher sagte. Taucher sollten dort prüfen, ob an dem Schiff alles okay ist.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein teilte nach der Kontrolle der Taucher mit, Beeinträchtigungen an den Steueranlagen wie Propeller und Ruder seien nicht festgestellt worden. Am Schiffsrumpf seien bis auf ein paar Kratzer keine Schäden gewesen.
Das Fahrgastkabinenschiff war den Angaben zufolge in Breisach an der deutsch-französischen Grenze gestartet. In Mainz werde dann am Mittwochvormittag geschaut, wo die Passagiere hinmüssen, sagte der Unternehmenssprecher. «Die Weiterfahrt wird organisiert.»
Bis auf ein Begegnungs- und Überholverbot im Bereich der Unfallstelle war die Schifffahrt laut Polizei nicht beeinträchtigt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.