In einem Jahr! Rund 72 Tonnen Weltkriegsmunition in Bayern beseitigt

Im Jahr 2017 mussten 109 Bombenblindgänger entschärft und entfernt werden. | Foto: ©animaflora/Fotolia.com
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann veröffentlicht Bilanz der Kampfmittelbeseitigung 2017 +++ 109 Bombenblindgänger

REGION (pm/nf) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die jährliche Bilanz der bayerischen Kampfmittelbeseitigung veröffentlicht: „2017 wurden in Bayern fast 72 Tonnen Kampfmittel beseitigt. Darunter waren auch 109 alliierte Spreng- und Splitterbomben, die vom Kampfmittelbeseitigungsdienst meist schon vor Ort unschädlich gemacht werden konnten.“ Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ging dabei über 1.100 Meldungen aus ganz Bayern nach. 2016 waren rund 60 Tonnen Kampfmittel entdeckt worden. Laut Herrmann ist ein Ende der Kampfmittelthematik nicht abzusehen. „Vor allem dort, wo es zu Kriegszeiten Bombardierungen gab, etwa im Umfeld ehemaliger Rüstungsbetriebe oder in städtischen Arealen, muss auch weiter mit Bombenblindgängern gerechnet werden“, so der Minister. 

In Bayern werden auch mehr als 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs noch regelmäßig Bombenblindgänger und sonstige Munitionsgegenstände aufgefunden. Etwa zehn Prozent der damals abgeworfenen Spreng- und Splitterbomben sind nicht detoniert, schätzen Experten. Herrmann appellierte vor allem an Grundstückseigentümer und Bauherren, insbesondere im Vorfeld von Erdarbeiten jedem Verdacht auf möglicherweise vorhandene Kampfmittel nachzugehen. Gegebenenfalls müssten auch Fachfirmen beauftragt werden, Kampfmittel aufzuspüren und diese dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Entsorgung zu übergeben. „Aufgefundene Kampfmittel werden dann auf Kosten des Freistaats durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entsorgt“, versicherte der Minister.

Bei sogenannten Zufallsfunden rät der Minister zu besonderer Vorsicht: „Gehen Sie kein Risiko ein! Fassen Sie Munition keinesfalls an und lassen Sie den verdächtigen Gegenstand in der vorgefundenen Lage. Verständigen Sie stattdessen sofort die Polizei.“ Diese informiert dann die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Dort weiß man, wie mit Kampfmittelfunden umzugehen ist, betonte Herrmann.

Viele der gefundenen Kampfmittel, wie Bombenblindgänger, müssen bereits vor Ort unschädlich gemacht werden. Dazu werden entsprechende Sicherheitsbereiche eingerichtet, die oftmals mit umfangreichen Evakuierungen verbunden sind. Der Innenminister dankte allen, die 2017 bei solchen Maßnahmen im Einsatz waren oder als Anwohner durch unaufgeregtes Verlassen des Sicherheitsbereichs zum Gelingen beigetragen haben. „Ich bin sehr froh, dass auch 2017 dabei niemand zu Schaden gekommen ist“, unterstrich Herrmann.

Das Bayerische Innenministerium hat eine Fachfirma mit den Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes betraut und im letzten Jahr mehr als 1,2 Millionen Euro in die Beseitigung der Kampfmittelfunde investiert, so der Minister. „Der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seinen Spezialisten leistet hier einen bedeutenden Beitrag zur Gefahrenabwehr, bedankte sich Herrmann.

Weitere Informationen mit Hinweisen für den Umgang mit Kampfmitteln und Adresslisten von Fachfirmen für Luftbildauswertung und in der Kampfmittelbeseitigung sind verfügbar unter:

www.innenministerium.bayern.de/sus/katastrophenschutz/kampfmittelbeseitigung/index.php

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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