Bildungsexperten machen mobil
Informatik als Pflichtfach gefordert
BERLIN (dpa/mue) - Bildungsexperten der Kultusministerkonferenz (KMK) haben die Einführung eines Pflichtfachs Informatik an den Schulen in ganz Deutschland gefordert.
«Es besteht ein breiter Konsens, dass informatische Bildung ein wichtiger Bestandteil für erfolgreiche Teilhabe an der digitalisierten Welt ist und daher Informatik als Pflichtfach in der Schule eingeführt werden sollte», heißt es in einem Gutachten der «Ständigen Wissenschaftlichen Kommission» für die KMK. Das Gremium aus 16 Bildungsforscherinnen und -forschern berät die Länder in bildungspolitischen Fragen.
In einigen Bundesländern gibt es bereits Informatik als Pflichtfach, in anderen wird es als Wahlmöglichkeit angeboten. Die Experten sprechen sich dafür aus, dass Informatik-Inhalte bereits in der Grundschule verpflichtend im Rahmen des Sachunterrichts vermittelt werden sollten. In der Mittelstufe sollte es ihrer Ansicht nach dann ein Pflichtfach geben, beispielsweise mit zwei Stunden Unterricht pro Woche in der 8. und 9. Klasse. Für die Oberstufe wird als Mindestzielvorgabe formuliert, ebenso viele Schüler im Fach Informatik zu erreichen wie in Physik und Chemie.
Informatik in der Schule ist nur ein Thema in dem umfangreichen Gutachten. Es liefert «Handlungsempfehlungen von der Kita bis zur Hochschule» und beschäftigt sich zum Beispiel mit digitaler Medienbildung von Kindern, damit diese einen kreativen und gleichzeitig kritischen Umgang mit digitalen Medien lernen. Man sehe trotz großer Fortschritte während der Corona-Pandemie weiter dringenden Handlungsbedarf bei der Digitalisierung im Bildungssystem, sagte Kommissions-Vorsitzender Olaf Köller.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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