In der Sondersitzung ins Amt berufen
Klaus Holetschek ist Bayerns neuer Gesundheitsminister
MÜNCHEN (dpa/lby) - Bayern hat einen neuen Gesundheitsminister. Der Schwabe Klaus Holetschek (56) wurde am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags in München zur Corona-Krise formell in sein neues Amt berufen und vereidigt. Zugleich wechselte die bisherige Ressortchefin Melanie Huml (beide CSU) als Europaministerin in die Staatskanzlei.
Er habe sich entschieden, die Aufstellung des Kabinetts zu optimieren, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Es sei keine einfache Aufgabe, die Holetschek antrete, im wahrsten Sinne des Wortes gehe es bei den aktuellen Herausforderungen «um Leben und Tod». Zugleich dankte er Huml für ihre geleistete Arbeit «in dem außerordentlich schweren Amt». Sie habe nach «bestem Wissen und Gewissen viel für unser Land geleistet».
Die Opposition kritisierte die personelle Umbesetzung, die Probleme im Gesundheitsministerium beim Kampf gegen die Pandemie könnten nicht durch einen Wechsel an der Spitze gelöst werden.
Söder hatte in dieser Woche überraschend sein Kabinett umgebildet und der seit Monaten wegen diverser kleinerer und größerer Pannen unter Druck stehenden Huml eine neue Aufgabe zugeteilt. Ihr Nachfolger Holetschek hatte bereits seit August als Staatssekretär im Gesundheitsministerium gearbeitet und kennt das Haus daher bereits sehr gut. Wegen der Umbildung muss Holetschek aber künftig ohne Staatssekretär auskommen, da die Gesamtzahl der Kabinettsmitglieder in Bayern limitiert ist.
Holetschek wurde in Landshut geboren und blickt auf eine lange Karriere zurück: Er war Bürgermeister, stellvertretender Landrat im Kreis Unterallgäu und Bundestagsabgeordneter. Seit 2013 sitzt er für den Stimmkreis Memmingen im Landtag, von März 2018 bis Februar 2020 war er zudem Bürgerbeauftragter der Staatsregierung. Seit 2019 ist Holetschek auch Vorsitzender des Landesgesundheitsrats.
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