Krankenstand in Nürnberg gleichbleibend im Vergleich zum Vorjahr
Die aktuelle Auswertung der AOK Bayern zum Krankenstand für 2016 zeigt: In Nürnberg sind AOK-versicherte Arbeitnehmer kränker als im bayernweiten Vergleich. Mit 4,7 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich genau so viele Beschäftigte krank gemeldet.
Obwohl im vergangenen Jahr weniger Arbeitnehmer wegen Erkältung Zuhause bleiben mussten, waren Atemwegserkrankungen der häufigste Grund für eine Krankschreibung. 46,9 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr in Nürnberg aufgrund dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es noch 49,6 Krankmeldungen. Demgegenüber entfielen auf Muskel-/Skeletterkrankungen 33,8, auf Erkrankungen des Verdauungssystems 17,2 und auf Verletzungen 13,1 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Norbert Kettlitz, AOK-Direktor in Mittelfranken. Statistisch gesehen war deswegen 2016 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer aus Nürnberg 5,0 Tage krank geschrieben. 3,0 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 2,3 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 16,9 Kalendertage krank, in Nürnberg waren es im Schnitt 17,0 Tage.
Unverändert gibt es in Bayern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während in Oberfranken der Krankenstand mit 5,4 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,1 Prozent. In Mittelfranken lag er bei 4,9 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayerische Unternehmen haben deutlich ältere Belegschaften. Oberbayerische Arbeitgeber dagegen profitieren von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer.
„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unterstützen wir Unternehmen aus unserer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanagement“, so Norbert Kettlitz. Allein im AOK-Direktionsbereich Mittelfranken nutzen jährlich rund 491 Unternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im letzten Jahr mehr als 3.200 Unternehmen. Dabei zählte etwa jedes dritte Unternehmen zum verarbeitenden Gewerbe, jedes sechste Unternehmen gehörte der Gesundheits- und Sozialbranche an. Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren von individuellen Angeboten für einen gesunden Arbeitsplatz. Über 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die AOK Bayern stemmte damit mehr als jedes fünfte BGF-Projekt der gesetzlichen Krankenkassen bezogen auf ganz Deutschland.
Autor:Anna Schabesberger aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.