Auch dieser Teil der Bundes-Notbremse sei nicht vermittelbar
Kritik an pauschaler Teilnehmerbeschränkung bei Trauerfeiern
SCHWEINFURT (dpa/lby) - Bestatter kritisieren eine geplante Teilnehmerbeschränkung bei Trauerfeiern. «Nach den Erfahrungen der letzten Monate, mit den unterschiedlichsten Regelungen je Bundesland, können wir diese pauschale Zahl von 15 Personen, ohne jegliche Differenzierungsmöglichkeiten und Berücksichtigung der jeweiligen lokalen Gegebenheiten, nicht nachvollziehen und auch gegenüber den trauernden Angehörigen nicht verständlich vermitteln», sagte der Vorsitzende des Bestatterverbandes Bayern, Ralf Michal, in Schweinfurt.
Die von der Bundesregierung beschlossene Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes beinhalte, dass bei einer Inzidenz von mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen maximal 15 Menschen bei einer Bestattung dabei sein dürften. «Das würde in der Praxis bedeuten, dass manche Familie nicht mal die eigenen Kinder und Enkel mit zur Trauerfeier nehmen dürften», sagte Michal, der auch Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter ist. «Auch Geschwister des Verstorbenen wären dann gegebenenfalls nicht bei der Beerdigung zugegen.»
Angehörige seien nach dem Tod eines geliebten Menschen in einer Ausnahmesituation, betonte Michal. «Die vorgesehene starke Begrenzung der Trauergäste und eine damit einhergehende Ausgrenzung von Angehörigen würde zu massiven Irritationen und großem Unverständnis führen.» Pro Tag sterben seinen Angaben zufolge 2500 Menschen in Deutschland. «Im Sinne der an und mit Covid-19 Verstorbenen und deren Angehörigen sowie aller aktuell täglich stattfindenden Trauerfeiern muss dieser Umstand berücksichtigt werden.» Der Bestatterverband fordert darum, die Beschränkung auf 15 Teilnehmer müsse zurückgenommen werden.
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