Geisterradler und Gehwegfahrer
Mehr als 11.500 Verstöße bei Kontrollen im Radverkehr!
REGION (dpa/lby/nf) - Bei verstärkten Kontrollen im Radverkehr hat die bayerische Polizei im Vormonat mehr als 11.500 Verstöße registriert. Das teilte das Innenministerium mit. Meist seien Verwarnungen ausgesprochen worden, doch es gab auch mehr als 1100 Anzeigen.
Das Gros waren 10.167 Verwarnungen, gefolgt von 1.103 Anzeigen wegen schwerwiegenderer Ordnungswidrigkeiten wie Rotlichtverstöße. Darunter waren auch 4.691 Fälle, bei denen Radlfahrer beispielsweise als Geisterradler entgegen der Fahrtrichtung oder verbotswidrig auf dem Gehweg fuhren.
1444 Mal leisteten sich Auto- oder Lkw-Fahrer Verstöße - meist, weil sie auf Radwegen gehalten oder geparkt haben. «Wir brauchen deutlich mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr, egal ob auf zwei oder vier Rädern», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). «Radlfahren muss noch deutlich sicherer werden.»
Im Mai hatte die Polizei verstärkt den Radverkehr in Bayern kontrolliert. Dabei waren nach Herrmanns Worten besonders die Radlstreifen der Polizei im Einsatz. Zudem gab es Infostände, um für sicheres Radfahren zu werben.
Die Zahl der Radunfälle mit schweren Folgen ist in Bayern in den vergangenen Jahren laut Innenministerium deutlich gestiegen - trotz der schulischen Prävention, baulicher Maßnahmen und polizeilicher Kontrollen. Die Zahl der getöteten Radfahrer habe 2023 mit 84 Opfern den höchsten Stand seit 2009 erreicht.
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