Probleme mit Unterrichtsausfall
Omikron lässt Schulunterricht wackeln
MÜNCHEN (dpa/lby) - Zumindest manche Schulen in Bayern haben wegen hoher Corona-Infektionszahlen bei Lehrkräften inzwischen große Probleme mit Unterrichtsausfall. In München und Umland haben mehrere Schulen die Eltern in den vergangenen Tagen über die vielen Krankheitsfälle informiert, in Nürnberg gibt es dem Vernehmen nach ähnliche Schwierigkeiten. So schreibt eine Münchner Grundschule von «extremer Personalnot», der Unterricht wurde deswegen reduziert. An diesem Donnerstag soll Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) dem Bildungsausschuss über die Situation Bericht erstatten.
Nach Angaben des Kultusministeriums konnten am Mittwoch 1,9 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer wegen eines positiven Corona-Tests nicht unterrichten - ein Mehrfaches der Quote vom 12. Januar, als 0,57 Prozent der Lehrer coronapositiv gemeldet waren. Aktuell ist ein weiteres halbes Prozent der bayerischen Lehrkräfte in Quarantäne.
Informationsschreiben an die Eltern haben mehrere Schulen versandt, mit unterschiedlicher Dramatik. So informiert eine weitere Münchner Schulleiterin die Eltern schlicht, dass die gestiegenen Infektionszahlen weder vor den Schülerinnen und Schülern noch vor den Lehrkräften Halt machten.
Manchen Schulen ist es inzwischen nicht mehr möglich, Vertretungsunterricht zu organisieren, die Kinder werden dann vorzeitig nach Hause geschickt. «Leider steigt die Krankheitsquote auch im Lehrerkollegium weiter an», schreibt ein Gymnasialdirektor aus dem Münchner Umland. «Infolgedessen können wir das Vertretungskonzept aktuell nicht mehr in der gewohnten Weise umsetzen, so dass Ihr Kind in den kommenden Tagen ggf. früher als gewohnt nach Hause kommt.» Die Infektionszahlen in Bayern sind wegen der Omikronwelle sehr hoch. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut 36.865 Neuinfektionen.
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