Mehr als tausend Fälle falsch abgerechnet
Pflegedienst betrügt Krankenkassen um 4,7 Mio Euro
NÜRNBERG (dpa/lby) - Die Betreiber eines ambulanten Pflegedienstes aus Unterfranken sollen Pflege- und Krankenkassen um mehrere Millionen Euro betrogen haben und stehen dafür nun vor Gericht.
Zwischen 2018 und 2022 sollen das Ehepaar und sein 27-jähriger Sohn in mehr als 1000 Fällen Leistungen in Höhe von knapp 3,5 Millionen Euro unrechtmäßig abgerechnet haben, sagte Oberstaatsanwalt Philip Engel bei der Anklageverlesung vor dem Landgericht in Nürnberg. Das Geld habe unter anderem dazu gedient, den "luxuriösen Lebensunterhalt der Familie" zu bezahlen.
Die Angeklagten sitzen seit ihrer Festnahme im vergangenen September in Untersuchungshaft. Zwischen 2015 und 2017 soll das Ehepaar nach Angaben eines Sprechers der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft die Kranken- und Pflegekassen bereits um mehr als 1,2 Millionen Euro betrogen haben. Diese Fälle seien aber nicht angeklagt, hauptsächlich weil sie verjährt seien. Die Generalstaatsanwaltschaft beabsichtige aber die gesamte Summe von etwa 4,7 Millionen Euro von den Angeklagten für die geschädigten Kassen einzuziehen.
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