Gesunkenes Dampfschiff im Bodensee
Probleme bei der "Säntis"-Bergung"
ROMANSHORN (dpa) - Ein Beinaheunfall bei der geplanten Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" vom Grund des Bodensees hat die Pläne erneut zurückgeworfen. Der Schweizer Schiffsbergeverein brauche mehr erfahrene Taucher, teilte er am Montag in Romanshorn am Bodensee mit. Man hoffe, das Schiff spätestens im Juni an die Oberfläche heben zu können.
Am Samstag kam es fast zu einem Unfall 1,5 Meter unter der Wasserfläche, als ein Taucher dort einen Knoten an einem Tauchroboter-Kabel entwirren wollte. Der Mann habe sich in Bergeseilen verheddert und sich nicht von allein befreien können, sagte der Präsident des Vereins, Silvan Paganini, der Deutschen Presse-Agentur. Die Seile hätten schließlich durchgeschnitten werden können.
Der Verein wolle das Taucherteam von sechs bis acht nun um weitere erfahrene Taucher etwa aus dem Armee-, dem Polizei- oder Ölplattformbereich erweitern. Weil alle freiwillig an der Aktion teilnehmen, stünden viele neben ihren eigentlichen Jobs nicht immer zur Verfügung. Die Bergung war wegen technischer Probleme bereits Mitte April einmal verschoben worden.
Das Wrack liegt seit 91 Jahren in 210 Metern Tiefe. Die «Säntis» war im Mai 1933 nicht mehr fahrtauglich und in der Seemitte zwischen Romanshorn auf Schweizer und Langenargen auf deutscher Seite versenkt worden. Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen. Das 48 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs, es konnte 400 Passagiere befördern. Der Verein will das Wrack später für Ausstellungen zur Verfügung stellen.
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