Verstärkung der bayerischen Polizei
So lief die Anti-Terrorübung von Polizei und Bundeswehr in Franken
- Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zieht positive Zwischenbilanz:
- Hochprofessionelle Zusammenarbeit für mehr Sicherheit -
- Verstärkung der Bayerischen Polizei -
- Weitere gemeinsame Übungen
WÜRZBURG (pm/nf) – Mehrere Terroristen greifen ein Krankenhaus an und zünden dort einen Sprengsatz mit einem zunächst unbekannten Gefahrenstoff: Mit diesem herausfordernden fiktiven Szenario waren in Würzburg 30 Einsatzkräfte der Bayerischen Polizei und 45 Bundeswehrsoldaten konfrontiert.
Im Rahmen der Anti-Terrorübung 'MainTEX 2024' ging es darum, die Zusammenarbeit von Bayerischer Polizei und Bundeswehr zu vertiefen und die jeweiligen Fähigkeiten optimal einzusetzen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Anti-Terrorübung mitverfolgt und eine erste positive Zwischenbilanz gezogen: "Polizei und Bundeswehr haben gemeinsam hochprofessionell eine hochgefährliche Einsatzlage gelöst." Laut Herrmann wird die Übung akribisch ausgewertet, "denn wir wollen für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, bestmöglich vorbereitet sein". In den kommenden Jahren seien weitere gemeinsame Übungen von Polizei und Bundeswehr geplant.
Als ebenfalls sehr wichtig bezeichnete Herrmann die Verstärkung der Bayerischen Polizei: "Nach den 8.000 zusätzlichen Stellen von 2008 bis 2023 planen wir, den Stellenbestand bis 2028 um weitere 2.000 auf dann insgesamt rund 47.000 Stellen für die Bayerische Polizei auszubauen, ein neuer Rekordwert. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren kräftig in die Ausstattung der bayerischen Polizeikräfte investiert." Dazu gehören unter anderem die ballistische Schutzausrüstung und die neuen Dienstwaffen. Zudem verfügt die Bayerische Polizei mittlerweile über rund 900 Mitteldistanzwaffen als Ergänzung zur Maschinenpistole MP5 bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen (Kompakt-Gewehr Modell SCAR-L im Kaliber 5,56 mm x 45). Dazu kommt ein hochmodernes Lasersystem zum Schießtraining. "Ein Meilenstein werden auch unsere acht neuen Polizeihubschrauber vom Typ Airbus H145 sein, die wir für rund 145 Millionen Euro beschaffen", hob Herrmann hervor. "Sie sind deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Hubschrauber und mit der speziellen bayerischen Polizeikonfiguration die modernsten Polizeihubschrauber der Welt."
Nach Herrmanns Worten war in dem Szenario der Anti-Terrorübung die Unterstützung der Bundeswehr notwendig und nach dem Grundgesetz auch zulässig. Es war von einem besonders schweren Unglücksfall auszugehen, bei dem Polizeikräfte nicht ausreichten und spezielle Fähigkeiten der Bundeswehr benötigt wurden. "Es bleibt aber dabei: Für die Innere Sicherheit in Bayern ist zuallererst die Bayerische Polizei zuständig", stellte der Innenminister klar.
Herrmann verwies darauf, dass Bayern 2017 als erstes Bundesland damit begonnen hat, in einer Großübung die Kooperation mit der Bundeswehr bei komplexen Terrorlagen zu erproben (GETEX 2017). Im Jahr darauf folgte mit der BAYTEX 2018 die nächste Großübung. In den folgenden Jahren wurden drei regionale Übungen (NTEX 2020, GEOTEX 2021, AlpenTEX 2023) sowie 2022 ein Führungskräfteworkshop (LEADER-TEX) durchgeführt. Die MainTEX 2024 ist damit die vierte regionale Anti-Terrorübung von Bayerischer Polizei und Bundeswehr.
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