Seattle, Hongkong und Johannesburg
Superjumbos: Lufthansa will Langstreckenflüge kräftig ausbauen

Foto: Boris Roessler/dpa

MÜNCHEN (dpa/lby) - Die Lufthansa will ihr Angebot an Langstreckenflügen im kommenden Jahr am Flughafen München so stark ausbauen wie noch nie. «Wir planen das größte Langstreckenwachstum in der Geschichte der Lufthansa hier in München», sagte am Dienstagabend Lufthansa Airlines-Vorstandschef Jens Ritter bei einem Pressetermin auf dem Flughafen.

«Derzeit fliegen wir wöchentlich circa 150 Langstreckenflüge», sagte Ritter. «Im Sommer '24 werden wir über 190 Flüge pro Woche hier anbieten. Das ist ein noch nie da gewesenes Wachstum von über 20 Prozent.» Lufthansa Airlines ist die deutsche Kernmarke des Konzerns. Zur Gruppe zählen noch 300 Töchter, darunter die Fluggesellschaften Swiss, Austrian, Eurowings und Brussels.

München ist nach Frankfurt sowohl zweitgrößter deutscher Flughafen als auch zweitgrößter Lufthansa-Standort. Neu in den Münchner Interkontinental-Flugplan aufgenommen werden sollen im nächsten Jahr Seattle, Hongkong und Johannesburg.

So soll es im nächsten Sommer unter anderem 105 Flüge pro Woche nach Nordamerika geben, und 72 nach Asien. München ist auch Stützpunkt für das weltgrößte Passagierflugzeug A380, das die Fluggesellschaft bereits eingemottet hatte.

Insgesamt besitzt die Lufthansa noch acht der Superjumbos. Vier sind bereits reaktiviert, die übrigen vier Maschinen sollen im Lauf der nächsten beiden Jahre wieder in Dienst gehen. «Damit haben wir die A380-Flotte dann hier in München komplett», sagte Ritter. Etwa zwei Drittel der über 100 Lufthansa-Langstreckenmaschinen sind aber in Frankfurt stationiert.

Abgesehen vom Luft- äußerte sich Ritter auch zum Bahnverkehr. Der Lufthansa Airlines-Chef machte keinen Hehl aus der Verärgerung des Unternehmens über die schlechte Bahnanbindung des Münchner Flughafens. Anders als in Frankfurt gibt es keinen ICE-Anschluss, die S-Bahn ist von häufigen Pannen und Verspätungen geplagt.

«Wenn die Reise in die Welt mit einer S-Bahn beginnt, die leider nicht funktioniert, dann ist das kein Ruhmesblatt für die Stadt München», kritisierte Ritter. «Auch nicht für den Flughafen, und letztendlich auch nicht für uns.»

Die Lufthansa sei der festen Meinung, dass Flughafen und Standort München besser angebunden werden müssten. «Das sind wir unseren Gästen aus München, unseren Gästen aus Bayern, und auch dem zweitgrößten Drehkreuz unseres Landes einfach schuldig.»

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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