Trend hat sich verstärkt: Medienformate der Zukunft sind lokal
NÜRNBERG (pm/ak) - Am 3. Juli eröffneten Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) das zweitägige Branchentreffen im CongressCenter Ost der Nürnberger Messe.
Ministerpräsident Söder prognostizierte eine Renaissance der Heimat im Zeitalter der Digitalisierung: „Die Menschen identifizieren sich über ihre Region und über ihre Heimat. Sie interessieren sich und wollen wissen, was vor Ort passiert. Und dieser Trend hat sich durch die Globalisierung und Digitalisierung noch verstärkt.“
Siegfried Schneider, der Präsident der BLM, wertete den Auftritt des Bayerischen Ministerpräsidenten auf Deutschlands größtem Branchentreff als „starkes Signal“ für die Branche. Er betonte bei der Veranstaltung, dass Bayern ohne die Unterstützung von Bayerischer Staatsregierung und Bayerischem Landtag nicht die Vielfätigste und erfolgreichste private Radio- und Fernsehlandschaft hätte. Die Digitalisierung sei für die Lokalen eine Chance, bei der sie aktuelle Trends wie Sprachassistenten, Podcasts und Storytelling aufgreifen sollen, dabei aber ihre Rolle als Sprachrohr der Region nicht vergessen sollen, denn „Heimat gewinnt!“. Dies belegen laut Schneider auch die Ergebnisse der aktuellen Funkanalyse - insbesondere beim Radio.Hier wurde bei der Tagesreichweite das drittbeste Ergebnis der vergangenen 30 Jahre erzielt.
Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, hat die BLM Anfang Juni über ihre Tochter Bayerische Medien Technik (bmt), im Interesse der Hörfunkanbieter alle UKW-Sender und -Antennen für den privaten Rundfunk in Bayern von der Media Broadcast erworben. „Durch den Einsatz der Landeszentrale ist die UKW-Verbreitung in Bayern damit gesichert. Das Engagement der BLM ändert jedoch nichts an dem Ziel, mittelfristig auf eine preiswertere terrestrische DAB+-Infrastruktur umzusteigen. Ab 2019 wollen wir den bayerischen Radiohörern alle aktuellen lokalen privaten UKW-Angebote auch in DAB+ anbieten.“
Mit Blick auf das Lokal-TV stellte Schneider Zuschauerverluste bei nahezu allen Sendern und Empfangswegen fest. Hintergrund sei, dass sich durch die mittlerweile weit fortgeschrittenen Digitalisierung des Verbreitungswegs Kabel sowie die zunehmende Zahl von Video-Streamingdiensten das Wettbewerbsumfeld mit Hunderten von digitalen Bewegtbildangeboten weiter verschärft habe. Gleichwohl zeige auch hier die nach wie vor gute Positionierung von Lokal TV-Stationen im Langzeitvergleich: „Lokal TV ist durchaus in der Lage, sein Publikum durch kompetente lokale Berichterstattung zu erreichen und dauerhaft ans Programm zu binden.“
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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