Cold Case Klaus Berninger
Vertuschung und Lügen: Polizei geht von mehreren Tätern aus
WÖRTH (dpa/lby) - Die neuen Hinweise zum Tod des Bäckerlehrlings Klaus Berninger betreffen die Person aus seinem persönlichen Umfeld, die bereits bei den Ermittlungen vor mehr als 30 Jahren im Fokus stand. Das sagte ein Polizeisprecher. Einen konkreten Tatverdacht gebe es nicht, aber die Vermutung, dass diese Person irgendetwas mit der Tat am 20. Dezember 1990 zu tun habe oder etwas darüber wisse.
Die Ermittler gingen zudem davon aus, dass es Menschen gibt, die zu dem Fall etwas sagen könnten, es aber bewusst nicht tun oder die Polizei anlügen. Details etwa zur Identität der Betroffenen nannte der Sprecher nicht.
Nach der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... Ungelöst» vergangene Woche hatte die Polizei etwa 200 Hinweise zu dem «Cold Case» erhalten. Dadurch konnte dem Polizeisprecher zufolge mittlerweile auch der Versandkatalog gefunden werden, aus dem Berninger etwa ein Jahr vor seinem Tod ein Messer bestellt hatte. Dieses Springmesser könnte laut Polizei auch bei der Tat eine Rolle gespielt haben, es ist verschwunden. Das bei einer Suche am Tatort im Frühjahr 2022 gefundene Messer sei es nicht, sagte der Sprecher. Welche Rolle dieses Messer bei dem Fall gespielt haben könnte, ist weiter öffentlich nicht bekannt.
Die Ermittler glauben, dass mehrere Menschen für den Tod des 16-Jährigen verantwortlich sind und die Täter aus dem Umfeld des Opfers stammten, unter anderem, weil der Jugendliche aus Wörth am Main (Landkreis Miltenberg) äußerst brutal getötet wurde.
Berninger war nach dem Besuch eines Jugendtreffs verschwunden. Drei Tage später fanden zwei Reiter seine Leiche in einem Wald nahe der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Der Körper wies Kampfspuren auf.
Mord verjährt nicht, und so werden Altfälle, sogenannte Cold Cases, immer mal wieder aufgerollt - Klaus Berningers ungeklärtem Tod geht die Polizei seit dem Frühjahr 2022 wieder intensiver nach.
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