Flutkatastrophe in Slowenien
Von der Leyen sagt Slowenien schnelle Hilfe zu
LJUBLJANA (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach der verheerenden Flutkatastrophe Slowenien besucht. Im Helikopter flog sie mit Ministerpräsident Robert Golob über die am schlimmsten betroffenen Gebiete im Norden des EU-Landes, berichtete das Nachrichtenportal «24ur.com». Danach stellte sie in der Hauptstadt Ljubljana schnelle Hilfen in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro in Aussicht.
Vor dieser Ankündigung landeten von der Leyen und Golob mit dem Hubschrauber im Dorf Crna na Koroskem nahe an der Grenze zu Österreich. Die Kommissionspräsidentin unterhielt sich mit Zivilschützern und Geschädigten der Flutkatastrophe, wie Fernsehbilder zeigten. Einer Frau, deren Haus durch einen Erdrutsch beschädigt worden war, sprach sie Mut zu.
«Es war herzzerreißend, die Zerstörungen zu sehen, die Regen, Überschwemmungen und Erdrutsche angerichtet haben», sagte sie auf der anschließenden Pressekonferenz in Ljubljana. Mindestens 10 000 Häuser seien zerstört worden, 10 000 Familien in Not geraten, betonte Ministerpräsident Golob. «Ich bin heute hier, um das slowenische Volk wissen zu lassen, dass es nicht allein dasteht», sagte von der Leyen.
Milliarden an EU-Hilfsgeldern möglich
Die Kommissionspräsidentin kündigte an, dass die EU aus ihrem Solidaritätsfonds bis zu 400 Millionen Euro - davon 100 Millionen noch in diesem Jahr - zur Verfügung stellen werde. Darüber hinaus könne Slowenien bis zu 2,7 Milliarden Euro aus den Corona-Fonds beantragen - was allerdings wegen der knappen Fristen bis Ende August beantragt werden müsste. Weitere 3,3 Milliarden Euro könne das Land durch Umschichtungen aus den EU-Kohäsionsfonds verwenden, um den Wiederaufbau auf den Weg zu bringen, fügte sie hinzu.
Anhaltende schwere Regenfälle hatten seit Freitag in Slowenien Flüsse und Gewässer überlaufen lassen. Überschwemmungen und Erdrutsche richteten enorme Schäden an. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, Hunderte Brücken wurden weggerissen und Gewerbebetriebe zerstört. Ministerpräsident Golob schätzte die Schäden auf mehrere Milliarden Euro ein.
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