Zauber von Weihnachten? Oder Geschenke-Wahn?
Wie schenken die Franken?

Kinder zu Weihnachten beschenken. Was ist noch angemessen? | Foto: Nomad_Soul (Adobe Stock)
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  • Kinder zu Weihnachten beschenken. Was ist noch angemessen?
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Wer hat es nicht schon erlebt: Man will einem verwandten Kind ein persönliches Geschenk machen und wird von den Eltern mit einer Liste konfrontiert, aus der man sich etwas heraussuchen darf. „Gib uns dann einfach das Geld, ja?“. Aha, und die Eltern haben die Geschenke schon gekauft, im Internet bestellt oder in Auftrag gegeben. Mit Glück erfahren die Kinder noch, wer überhaupt das einzelne Geschenk bezahlt hat.
Geschenkelisten mögen für Vielbeschäftigte praktisch sein, doch verfehlen sie zumindest einen Teil des Sinns vom Schenken. Mit Geschenken pflegen die Menschen nämlich ihre Bindungen und ja, manchmal ist ein kleiner Zeitaufwand nötig, um sich vorher Gedanken zu machen über das Kind, dem man etwas schenken will. Woher kommt überhaupt die Sitte des Schenkens und wann haben wir ihren Sinn verlernt?

Unsere Umfrage zum Thema:

Wieviel Geld gibst Du für ein Kindergeschenk aus?

Ist der Konsum heutzutage noch vertretbar, oder haben wir in unserer Überflussgesellschaft den Sinn des Schenkes aus den Augen verloren? Hinterlasse uns doch am Ende des Beitrags einen Kommentar mit Deiner Meinung. Wie schenkst Du an Weihnachten?

Die Sitte des Schenkens an Weihnachten

Der Ursprung von Weihnachtsgeschenken war ein pädagogischer Gedanke. Kinderbescherung war eine Geschenksitte, die zuerst am Nikolaustag üblich war, bevor Martin Luther den Brauch für die Weihnacht propagierte, um das Interesse der Kinder auf das Fest der Geburt Christi zu lenken. Christen und Nichtchristen feiern Weihnachten heute meist als Familienfest der Liebe mit gegenseitigem Beschenken. Doch Vorsicht! Zu viele Geschenke können den Kindern schaden. Durch die Masse kann der Wert des einzelnen Geschenks verloren gehen und das Verlangen nach noch mehr steigt. Auch werden Kinder manchmal destruktiv, wenn sie zu viele Geschenke erhalten. Zu viele Geschenke können sogar das Selbstwertgefühl eines Kindes schwächen, vor allem wenn mit den Geschenken etwas kompensiert wird.

Zeit als Luxus

Gerade in den wohlhabenden europäischen Ländern besitzen Kinder bereits die meisten Dinge, denn wir neigen hierzulande dazu, materiell zu denken. Zwar sollten solche Geschenke auch nicht gänzlich wegfallen, allerdings gilt immer öfter die Geschenkidee: „Zeit statt Zeug“. Als Geschenkidee bietet sich der Zoobesuch statt dem Stofftier an. Oder draußen gemeinsam Fußballspielen anstatt vor der Konsole zu sitzen. Die Idee „Zeit zu schenken“ hat viele Varianten: Eine Möglichkeit besteht darin, einen Gutschein mit der jeweiligen Idee für die gemeinsame Zeit zu gestalten. Der Gutschein kann dabei gebastelt werden oder für diejenigen, die sich mit der Kreativität etwas schwerer tun, gekauft werden. Die Vorlieben der Kinder sollen bei der Auswahl unbedingt beherzigt werden, denn auch die Zeit der Kinder ist kostbar, vor allem wenn sie Schulkinder sind.

Materielle Geschenke

Hier geht der Trend eindeutig in Richtung Qualität statt Quantität. Das Motto für die Weihnachtsgeschenke lautet „less but better“, zu deutsch „weniger aber besser“. Dabei kommt es auf die Qualität der Produkte an, gerne hochwertige Materialien, wenn möglich sogar in Handarbeit hergestellte Dinge. Die persönliche Qualität und Note eines Geschenks kann sich in der Verpackung zeigen. Ob Schuhkarton, Seidenpapier oder herkömmliches Papier: Alles taugt zum Einwickeln und Verpacken. Dann mit Filzstift bemalt, mit Knöpfen oder Federn beklebt, mit schönem Band umgeben und zu einem individuellen Hingucker gemacht, und das Kind ist entzückt. Wer das Geschenk mit Wertschätzung überreicht, dazu eine kleine Geschichte erzählt, warum dem Kind dieses Geschenk gemacht wird, verdeutlicht, was ihm an dem Kind liegt. Es sind diese Geschenke, über die sich Kinder lange freuen. Sie hören an dieser Stelle immer ganz aufmerksam zu.

Kindergeschenke zu Weihnachten.  | Foto: Peggy_Marco (pixabay)
  • Kindergeschenke zu Weihnachten.
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Autor:

Caterina Priesner aus Nürnberg

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