,,Bekanntheit des Ortes entpuppt sich als Fluch"
Zahl der Corona-Fälle in St. Wolfgang nun bei 62

St. Wolfgang muss als Touristenort einen Corona-Ausbruch verkraften.  | Foto: Barbara Gindl/apa/dpa
  • St. Wolfgang muss als Touristenort einen Corona-Ausbruch verkraften.
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WIEN (dpa) - Die Zahl der Corona-Infektionen im Touristenort St. Wolfgang in Oberösterreich bleibt zunächst bei 62 Fällen. Nach Angaben des Landes sind seit Dienstag alle mehr als 1.000 Tests vom Wochenende ausgewertet. Unter den positiv Getesteten seien 56 Mitarbeiter, ein Gast aus Österreich und fünf Jugendliche aus der Umgebung.

Jetzt gehe es darum, die Situation in St. Wolfgang zu stabilisieren, sagte die oberösterreichische Gesundheitsministerin Christine Haberlander. «Dabei sind wir nach heutigem Stand auf einem guten Weg.»

Als Ausgangspunkt der Infektionen gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter. Betroffen sind den Angaben zufolge 17 Betriebe. Zwei Bars sind geschlossen. Die Sperrstunde wurde zunächst bis 2. August von 1.00 Uhr auf 23.00 Uhr vorverlegt.

Im Bundesland Oberösterreich galt zudem bereits vor dem Corona-Cluster in St. Wolfgang Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Personen, die sich im Zeitraum vom 15. Juli bis jetzt in einem der betroffenen Betriebe oder längere Zeit in der Region mit mehreren Personen in engerem Kontakt aufgehalten haben, wird geraten, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten.

Die Bekanntheit des Ortes entpuppe sich nun als Fluch, sagte die Besitzerin eines betroffenen Hotels am Montag im ORF-Radio. Wären die Fälle in einer weniger bekannten Urlaubsregion aufgetreten, hätte sich niemand dafür interessiert, meinte sie. Es häuften sich die Stornierungen. «Das Telefon läuft heiß», sagte sie dem Sender «OE24».

Gäste, die aus den betroffenen Hotels abreisten, sollen nun nach den Worten von Wieser auf einem Auskunftszettel einige zusätzliche Fragen zu ihrem Aufenthalt beantworten. Dieser Zettel müsse aber entgegen anderslautenden Berichten nicht mitgenommen oder gar beim Verlassen des Ortes vorgezeigt werden. Die Stimmung im Ort unter den Geschäftsleuten sei eher verhalten. Sie schwanke zwischen Optimismus und Zweifeln, ob sich die Lage schnell wieder entspanne.

Einen Vergleich zur Situation im österreichischen Ischgl im März, das zeitweise als Hotspot der Corona-Verbreitung galt, wiesen die Verantwortlichen strikt zurück. Bei Bekanntwerden des ersten Falls habe man sofort mit den Tests begonnen, hieß es. «Wichtig ist, dass man einen Überblick über die Infektionsketten hat», sagte Haberlander.

Die Kurve bei den Neuinfektionszahlen hat sich in Österreich jüngst wieder abgeflacht. Zuletzt wurden 86 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Insgesamt sind in Österreich aktuell 1600 Menschen infiziert. Davon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 80 im Krankenhaus, 16 davon auf der Intensivstation.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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