TV-Richter Hold im Landtag
Zwischen Robe und Anzug: Die Rolle meines Lebens!
MÜNCHEN (dpa) - Der frühere Fernsehrichter Alexander Hold entdeckt in seinem aktuellen Amt als Landtagsvizepräsident Parallelen zu seinem alten Job. «Ob in Robe oder im Anzug, ob bei der Justiz, im Fernsehen oder bei der Sitzungsleitung im Landtag – mein ganzes Berufsleben bin ich derjenige, der in spannenden Sitzungen den Vorsitz führt, für Ordnung sorgt und dabei Protagonisten vor sich hat, die nicht immer so leicht im Zaum zu halten sind», sagte er der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 60. Geburtstag an diesem Freitag (11.3.). «Das scheint die Rolle meines Lebens zu sein.»
Zur Hoch-Zeit der Gerichtsshows Anfang der 2000er Jahre war Hold, der inzwischen für die Freien Wähler im bayerischen Landtag sitzt und von seiner Partei auch schon für das Amt des Bundespräsidenten aufgestellt wurde, nahezu omnipräsent im deutschen Fernsehen.
«Wir hatten unvorstellbare Quoten von 34 Prozent und bis zu 3,9 Millionen Zuschauer», sagte er. «"Richter Alexander Hold" war jahrelang dreimal am Tag auf Sendung – teilweise sieben Tage und 20 Stunden in der Woche. Das ist heute kaum noch vorstellbar. Mein Gesicht war deutlich öfter und länger auf der Mattscheibe zu sehen als die «Tagesschau»-Sprecher, da ist die Bekanntheit zeitweise schon extrem geworden. In den Köpfen der Menschen bleibt man folglich so etwas wie der Richter schlechthin.»
Auch heute noch seien Folgen der Show zu sehen - immer noch, 22 Jahre nach dem Start und knapp zehn nach dem Ende der Sendung. «Meine Sendungen laufen immer noch in der x-ten Wiederholung. Da ist es selbstverständlich, dass Sender über eine Neuauflage nachdenken», sagte Hold. Für eine solche stehe er aber nicht zur Verfügung: «Mein Landtagsmandat ist allerdings mehr als ein Fulltime-Job und fordert meine volle Kraft. Für eine tägliche Sendung habe ich daneben nicht mehr die Zeit.»
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