Das könnte teuer werden - So schützen Sie sich vor Unfällen im Herbst

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NÜRNBERG/REGION - Woran merkt man, dass Herbst ist? Es kracht wieder vermehrt auf deutschen Straßen. So veröffentlichte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) pünktlich zum Herbstbeginn eine Wildunfall-Statistik, aus der hervorgeht, dass das Risiko, als Autofahrer mit einem Wildtier zu kollidieren, zwischen Oktober und Dezember um bis zu 13 Prozent erhöht ist. In konkreten Zahlen bedeutet das: 2018 stieß alle zwei Minuten ein kaskoversicherter PKW mit einem Hirsch, Reh oder Wildschwein zusammen. Dabei entstand im Schnitt ein Schaden von 2825 Euro je Unfall. Weitere Unfallquellen im Herbst sind verlorenes Erntegut und nasse Erdklumpen auf der Fahrbahn sowie Aquaplaning. Doch nicht nur beim Autofahren ist höchste Vorsicht geboten, auch auf Fußgänger und Fahrradfahrer lauern im Herbst erhöhte Unfallgefahren, die es zu umgehen gilt.

Sicher mit dem Rad durch den Herbst - unbedingt sichtbar machen

Wenn die Tage kürzer werden und Regen und Nebel die Sicht einschränken, gehören Fahrradfahrer zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Deshalb müssen sie nicht nur ihr eigenes Fahrverhalten an die dunkle Jahreszeit anpassen, sondern auch dafür sorgen, dass sie für Autofahrer besser sichtbar sind. Funktionierende Lichter und Reflektoren sind Pflicht. Noch besser sind darüber hinaus helle, reflektierende Kleidung sowie leuchtend gelbe Schutzwesten, die Autofahrer schon aus der Ferne erkennen können. Die häufigsten Unfallursachen im Herbst sind eine zu hohe Geschwindigkeit und ein zu geringer Sicherheitsabstand. Fahrradfahrer sollten ihr Fahrverhalten deshalb besonders achtsam überprüfen. Um schnell und effektiv auf Gefahrensituationen reagieren zu können, braucht es außerdem gute Reifen und Bremsen. Bei einem Wintercheck sollte das Rad für die dunkle Jahreszeit fit gemacht werden, zum Beispiel mit speziellen Winterreifen, die etwas breiter sind und über mehr Grip verfügen. Übrigens: Verschuldet ein Fahrradfahrer einen Unfall, bei dem ein Pkw und im schlimmsten Fall auch der Fahrer zu Schaden kommen, muss er für die entstandenen Kosten aufkommen. Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung, hier ausführlich erklärt, ist für Fahrradfahrer deshalb eine genauso wichtige Sicherheitsvorkehrung wie der Fahrrad-Wintercheck.

Achtung: Nasses Laub auf Gehwegen

So schön das goldene Herbstlaub auf den Bürgersteigen auch aussieht, spätestens beim nächsten Regen kann es den Gehweg in eine gefährliche Rutschbahn verwandeln. Die Räumungspflicht liegt in der Regel bei den Städten und Gemeinden. Die geben die Verantwortung aber gerne an Hausbesitzer und Grundstückseigentümer weiter. Auch als Mieter kann man dazu verpflichtet werden, das Laub vor der Tür zu kehren - dann nämlich, wenn es ausdrücklich im Mietvertrag festgeschrieben ist. Doch kann ein Mieter wirklich haftbar gemacht werden, wenn ein Fußgänger vor seinem Haus auf Laub ausrutscht? Nein, letztlich ist es der Hausbesitzer, der für eine ordnungsgemäße Reinigung die Verantwortung trägt und somit haftbar ist. Dementsprechend sieht die Lage auch für Eigentümer von Einfamilienhäusern aus. Sie sind verpflichtet, die Wege vor ihrem Grundstück frei von Laub zu halten. Da sie aber selbstverständlich nicht unentwegt Laub fegen können, besteht bei einem Unfall nicht automatisch Schadensersatzanspruch, und es greift die Kranken- oder Unfallversicherung des Gestürzten. Kommt es jedoch zu einem Streitfall, prüft das Gericht die Unfallsituation genauer. Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung kann in so einem Fall Gold wert sein.

(Wild)Unfälle vermeiden

Zurück zu den Wildunfällen. Wie können Autofahrer sich vor Unfällen schützen, wenn die Hirsche zur Brunftzeit im Oktober aktiv werden und vermehrt die Straßen überqueren? Die Versicherer halten Autofahrer dazu an, verstärkt auf Warnschilder zu achten und vor allem in der Dämmerung in Wald- und Wiesengebieten langsamer zu fahren. Ist Wild in Sicht, sollten Autofahrer das Fernlicht abblenden und hupen. Ist ein Unfall unvermeidlich, sollten sie auf keinen Fall versuchen, dem Tier auszuweichen. Eine direkte Kollision gilt als weniger gefährlich als ein Zusammenprall mit einem Baum oder einem anderen Pkw. Diese Verhaltensregeln sollten die meisten Autofahrer noch aus der Fahrschule kennen. Auffrischen lässt sich die Reaktionsfähigkeit am Steuer bei einem speziellen Fahrsicherheitstraining für den Herbst und Winter. Photo by KRiemer on Pixabay
Autor:

Jenny Reichenbacher aus Nürnberg

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