Erstmals werden in Nürnberg Gehörlose als Hospizhelfer ausgebildet
NÜRNBERG (pm/nf) - Im Rahmen eines Pilotprojektes werden zum ersten Mal in Bayern Gehörlose als Hospizhelfer für Gehörlose ausgebildet. Das Konzept für den Kurs wurde von JSB e.V. (Verein zur Förderung der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit bei der evangelischen Gehörlosenseelsorge Bayern) in Kooperation mit dem Hospizverein Nürnberg entworfen und startet am 18. Juni 2016. Kommunikationssprache ist die Deutsche Gebärdensprache.
An sieben Wochenenden werden maximal 10 Teilnehmer in Themen wie psychosoziale Aspekte des Sterbens, Arbeit des Hospizdienstes oder Trauer geschult. Als Dozenten konnte der Verein erfahrene Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten gewinnen, wie die gehörlose Nervenärztin Dr. Inge Richter oder den Palliativmediziner Dr. Roland Martin Hanke.
In den 120 Unterrichtsstunden sind 15 Praxiseinheiten eingeplant. „Im Praktikum sollen die angehenden Hospizhelfer die Erfahrung machen, fremde Menschen eine Zeitlang zu besuchen und dann einen gelungenen Abschied zu finden“, so Iris Feneberg, Koordinatorin des Kurses. Die Ausbildung endet im Februar 2017 mit dem Abschluss „Zertifizierter Hospizhelfer“. Dann können die Helfer sowohl ambulant wie auch in Hospizeinrichtungen gehörlosen Menschen in ihrer Muttersprache in der Deutschen Gebärdensprache zur Seite stehen.
Das Pilotprojekt wird von Aktion Mensch, dem Sparkassenverband Bayern, der Dr. Peter Bonner Stiftung sowie von der Adolf und Gertraud Müller Stiftung gefördert. Dank der vielen Sponsoren haben die Teilnehmer nur einen Eigenanteil von 30 Euro zu entrichten.
Anmeldeschluss: 15.04.2016
Unterrichtsbeginn: 18.06.2016
Ort: Hospiz-Team Nürnberg e. V., Deutschherrnstraße 15-19, 90429 Nürnberg
Info/Leitung: Iris Feneberg,
Mail: hospizarbeit@verein-jsb.de
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.