Guter Rat ist nicht teuer – der Verlust Ihres Rades schon!
(Ho). Sommerzeit ist auch Zweiradzeit: mit den ersten warmen Tagen wurden vielerorts die Drahtesel aus dem Schuppen geholt und auch Motorräder oder -roller sind wieder vermehrt auf den Straßen anzutreffen. Sobald es das Wetter zulässt, starten jedes Wochenende zahlreiche Familien mit Kind und Kegel zu Fahrradausflügen in die nähere Umgebung.
Doch Vorsicht, auch bei Langfingern sind Zweiräder besonders beliebt! Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im letzten Jahr 367.658 Fälle registriert, bei denen Fahrräder, Mopeds und Krafträder gestohlen wurden. Dabei hatten es die Diebe nicht immer auf komplette Fahrzeuge abgesehen, sondern waren oft auch nur an hochwertigen Zubehörteilen interessiert.
In vielen Fällen bevorzugen Fahrraddiebe große Rad-Abstellplätze an Schulen, Bahnhöfen, Bädern oder Sportstätten, bei denen die Möglichkeit fehlt, das Zweirad zumindest an einen festen Gegenstand wie einen Laternenpfahl oder einen Fahrradständer anzuschließen. Um sich dennoch den Spaß am Radeln nicht nehmen zu lassen, sollten Radfahrer ihren Drahtesel schützen. Die Bayerische Polizei gibt z.B. im Ratgeber "Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?" wertvolle Tipps zu verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten.
Ganz wichtig ist, das Rad stets mit einem Fahrradschloss an einen festen Gegenstand anzuschließen – auch in Fahrradabstellräumen. Geeignete Fahrradschlösser sollten sich nie mit einfachen Hilfsmitteln wie Kombizangen oder Seitenschneidern „knacken“ lassen. Deshalb sind massive Bügel- oder Panzerkabel-Schlösser besser geeignet als dünne Ketten- oder Kabelschlösser. Auch das beste Fahrradschloss bietet keine 100-prozentige Sicherheit. Aber gute Schlösser halten einen Dieb zumindest so lange auf, dass ihm am Ende das Risiko vielleicht doch zu hoch ist, entdeckt zu werden. Da es für Fahrradsicherungen keine verbindlichen Mindestanforderungen gibt, erfüllen leider nicht alle im Handel erhältlichen Schlösser wirklich ihren Zweck. Hilfe im Angebotsdschungel finden interessierte Radler bei der Stiftung Warentest, bei polizeilichen Beratungsstellen, beim Fahrradhändler ihres Vertrauens und auch auf Testseiten wie z.B. fahrradschlosstest.eu.
Ist es trotz aller Vorsicht doch zum Diebstahl gekommen, benötigt die Polizei alle verfügbaren Kennzeichen, mit denen sich Ihr Fahrrad zweifelsfrei identifizieren lässt. Dies ist vor allem die individuelle Rahmennummer, die bei allen am deutschen Markt erhältlichen Fahrrädern entweder am Lenkerkopf, am Rahmensitzrohr unterhalb des Sattels, auf der Unterseite des Tretlagers oder auf der Gepäckträgerplatte angebracht ist. Viele Händler stellen schon beim Kauf des Rades einen sogenannten Fahrradpass mit der individuellen Rahmennummer aus.
Zusätzlich zu einer vorhandenen Rahmennummer empfiehlt die Bayerische Polizei eine Fahrradcodierung. Diese eingravierte Nummer enthält Kraftfahrzeugkennzeichen, Gemeinde- und Straßenschlüssel, Hausnummer und Initialen und lässt sich anhand der amtlichen Schlüsselzahlen von Fundämtern und Polizeidienststellen leicht entschlüsseln. Diese Codierung führt im Zweifelsfall zumindest zur Wohnanschrift des Eigentümers. Angeboten werden solche Codierungsaktionen z.B. auch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Ob in Ihrer Nähe solch ein Service angeboten wird, erfahren Sie bei der Polizeidienststelle Ihres Wohnortes.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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