Lebensmittel aus dem Internet: Online-Supermärkte gewinnen an Popularität
SERVICE (ta/fi) - Für die meisten Deutschen gehören Bestellungen von Elektronikprodukten, Haushaltsgeräten, Büchern und anderen Medien im Internet zum Alltag. Nahrungsmittel - besonders leicht verderbliche - haben diesem Trend jedoch eine lange Zeit getrotzt. In den letzten Jahren scheint sich diese Tendenz jedoch grundlegend zu ändern. Seit 2014 ist der Absatz über den Online-Handel auch in diesem Bereich Jahr um Jahr deutlich gestiegen.
Jeder vierte Deutsche lässt Lebensmittel liefern
Es ist zwar noch eine Minderheit, dafür wächst sie jedoch rasant und könnte mittelfristig sogar zu einer Mehrheit werden: Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, ihren Kühlschrank und ihre Speisekammer statt im Supermarkt online über Portale zu füllen. In nur drei Jahren hat sich die Zahl der Käufer mehr als verdoppelt und Branchenkenner gehen davon aus, dass 2016 mehr als eine Milliarde Euro mit Lebensmitteln im Onlinehandel umgesetzt wurden. Vorreiter dieser Entwicklungen waren haltbare Produkte wie Tee oder Wein, die von Fachhändlern stammen. Doch längst haben auch Supermarktketten die Möglichkeiten erkannt - allen voran der Branchenriese Edeka. Er startete als einer der ersten Anbieter einen Lieferservice, der sich mittlerweile einer hohen Bekanntheit erfreut. Darüber hinaus haben sich Spezialanbieter wie Allyouneed Fresh etabliert, die ausschließlich auf den Onlinehandel setzen und gezielt auf eine breite Palette qualitativ hochwertiger Lebensmittel setzen.
Bequemes Einkaufen ohne Schlange stehen und Tüten tragen
Mehrere Motive werden für den steigenden Absatz im Internet verantwortlich gemacht. In repräsentativen Umfragen geben die meisten Käufer an, sie wollten sowohl Zeit sparen als auch den Besuch im Supermarkt vermeiden. Besonders aufgeschlossen sind berufstätige Erwachsene mit durchschnittlichem bis hohem Einkommen im Alter von 30 bis 39 Jahren. Ein Grund ist häufig, dass sie meistens zu den Stoßzeiten einkaufen müssen und deshalb deutlich mehr Zeit benötigen. Doch auch ältere Generationen stehen dem Trend durchaus offen gegenüber - lediglich 30 % der Teilnehmer über 50 Jahren lehnten einen Einkauf über das Internet kategorisch ab. Das liegt sicher auch daran, dass die Anbieter ihren Service im Laufe der Zeit optimiert haben. So gehören feste Zeitfenster für die Lieferung mittlerweile zum Standard, so dass ein Kunde sich eine günstige Uhrzeit aussuchen kann. Für Berufstätige bieten viele Unternehmen häufig auch Termine außerhalb der regulären Arbeitszeiten - etwa am Abend oder am frühen Morgen - ohne Aufpreis an.
Es existieren zahlreiche unterschiedliche Liefermodelle
Bei der Bestellung unterscheiden sich Lebensmittel nur wenig von anderen Produkten. Allerdings kommt es hier auf eine effiziente Transportkette mit einer raschen Lieferung an. Um diese zu erreichen, verwendet jeder Anbieter ein eigenes System. Große Ketten benutzen eigene Lieferwagen, die täglich unterschiedliche Kunden anfahren. Andere kooperieren mit Paketunternehmen wie DHL und nutzen deren Kapazität im Rahmen von Expresszustellungen. Es gibt jedoch auch eine wachsende Anzahl an regionalen Erzeugern, die sich auf eine Lieferung an bestimmten Tagen spezialisiert haben, Die größten Bedenken vieler Verbraucher - ungenauer Lieferzeitpunkt und mangelnde Qualität - konnten auch durch diese Modelle weitgehend beseitigt werden. Besonders kleinere Unternehmen und reine Onlinehändler sind sich durchaus der Tatsache bewusst, dass für viele ihrer Kunden Qualität eines der wichtigsten Kriterien ist. Sie achten deshalb auf frische Ware und ergänzen ihre Palette gezielt durch hochwertige Produkte. Wegen der zunehmenden Verbreitung ist es zudem häufig gelungen, die früher relativ hohen Lieferkosten zu drücken.
Autor:MarktSpiegel Service aus Nürnberg |
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