Aus Angst vor Corona auf Arztbesuch verzichten? Keine gute Idee
Nürnberger Gesundheitsnetz QuE schlägt Alarm!
NÜRNBERG (pm/nf) - Viele Patienten gehen derzeit trotz Beschwerden nicht zum Arzt, aus Angst, sich im Wartezimmer anzustecken. Der neu gewählte Vorstand des Nürnberger Gesundheitsnetzes QuE ist besorgt und rät dringend: Chronisch kranke Patienten sowie Patienten mit klaren Beschwerden sollten weiterhin unbedingt eine Praxis kontaktieren. Gesundheitliche Probleme lassen sich nicht auf die Zeit nach der Corona-Krise verschieben.
Am 7. Mai 2020 wurde ein neuer Vorstand im Nürnberger Gesundheitsnetz QuE gewählt. Neben dem alten und neuen Vorsitzenden Dr. med. Veit Wambach wurde der hausärztlich tätige Internist Dr. Andreas Lipécz im Amt bestätigt. Dritter und erstmalig in den Netzvorstand gewählt wurde Dr. Ulrich Pechstein, Facharzt für Neurochirurgie. Er tritt die Nachfolge von Dr. Volkmar Männl an, der nicht mehr zur Wahl angetreten ist.
Das neue Führungsgremium sieht das Gesundheitsnetz QuE gut gerüstet, um die Corona-Krise auch zukünftig gut zu meistern. Die 66 Haus- und Facharztpraxen der Nürnberger Ärztegenossenschaft haben in den letzten Wochen alles unternommen, um den Aufenthalt in ihren Praxen so sicher wie möglich zu gestalten. Die Praxisteams wurden geschult, alle Mitarbeiter arbeiten mit Mundschutz und viele Praxen haben ihre Anmeldetresen mit Trennscheiben ausgestattet. Zudem wurden vielfach sog. Infektsprechstunden eingerichtet, um Patienten mit erhöhtem Risiko getrennt von den anderen Patienten untersuchen zu können.
Dr. Veit Wambach erklärt: ,,Viele Patienten haben nach wie vor Ängste, das ist verständlich. Das Risiko, sich beispielsweise im Wartezimmer anzustecken, ist allerdings sehr gering“, so der Facharzt für Allgemeinmedizin. „Gemeinsam und mit viel Disziplin haben wir diese erste schwere Phase gut bewältigt. Ich möchte mich daher im Namen meiner 116 haus- und fachärztlichen Kollegen recht herzlich bei allen Patienten bedanken, dass sie die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen bisher so gut beachtet haben. Tragen Sie bitte auch weiterhin beim Betreten einer QuE-Praxis immer eine Mund-Nasen-Bedeckung,“ so Wambach.
Für die älteren und oftmals chronisch kranken Patienten waren die zurückliegenden zwei Monate sehr herausfordernd und belastend. Oftmals wurden notwendige Untersuchungen aus Sorge vor einer Ansteckung nicht wahrgenommen. Besonders für dieses Patientenklientel ist es allerdings sehr wichtig, die Behandlungen weiterzuführen – für viele sogar überlebenswichtig. Das Gesundheitsnetzes QuE möchte daher alle Patienten dazu ermutigen die anstehenden Arztbesuche nicht aufzuschieben.
Dr. Andreas Lipécz, hausärztlich tätiger Internist ergänzt: „Wie in allen Bereichen kommen wir auch in unseren Netzpraxen wieder langsam zurück in den Regelbetrieb. Für Patienten, die aus akutem Anlass in der Praxis sind, werden auch wieder Vorsorgeuntersuchungen, wie beispielsweise Gesundheits-Checks, angeboten.“
Hintergrund:
In dem 2005 gegründeten und aus dem Praxisnetz Nürnberg Nord hervorgegangenen Gesundheitsnetz sind 66 Arztpraxen mit 117 Haus- und Fachärzten genossenschaftlich organisiert. In enger Kooperation mit dem Klinikum und der Stadt Nürnberg, dem Pflegestützpunkt, der Selbsthilfe und weiteren Gesundheitsanbietern aus der Metropolregion Erlangen-Nürnberg organisieren die QuE-Ärzte als Behandlungsteam für jeden ihrer Patienten ein „individuelles Gesundheitsnetz“.
QuE ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und der erste bayerische Praxisverbund, der von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns als Ärztenetz nach § 87b Abs. 4 SGB V „anerkannt“ wurde.
Wichtige Netzinformationen für Patienten findet man u.a. im Patientenmagazin „Pumperlgsund“, das auch zum Download auf der Netzhomepage bereitsteht:
https://gesundheitsnetznuernberg.de
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