Plissees für Fenster: Leistungsmerkmale auf Raumsituation abstimmen
RATGEBER (po/fi) - Dekorativ und funktional: Plissees verschönern Ihren Raum, bieten aber auch viele Vorteile. Plissees sind in ganz unterschiedlichen Ausführungen erhältlich – von durchsichtigen bis verdunkelnden Varianten, von perlmuttbeschichteten bis hin zu Stoffen mit integrierten Wabenkammern. Doch welche Plissees eignen sich eigentlich für was? Und welche Plisseefunktionen sind wirklich notwendig? Wir geben einen Überblick.
Bei der konkreten Auswahl eines Plissees verhält es sich im Grunde genommen genauso wie bei allen anderen Formen der Fensterausstattung. So stellt sich auch bei diesem speziellen Falt-Sonnenschutz zunächst die zentrale Frage, welche Funktion er überhaupt erfüllen soll. Denn es ergeben sich beispielsweise völlig andere Anforderungen an ein Plissee, das zur Abwehr lichtbedingter Problemstellungen eingesetzt wird, als an eines, das ausschließlich der Verschönerung der Fensteroptik dient.
Von störendem Sonnenlicht und neugierigen Nachbarn
Für die meisten Mieter oder Immobilieneigentümer ist vor allem ein Sichtschutz wichtig. Dafür muss der Plisseestoff mindestens blickdicht gewebt sein. Stoffe mit dieser Eigenschaft bieten zugleich einen gewissen Schutz vor Sonneneinwirkung. Aber: Sie lassen nach wie vor Licht hindurch.
Ist ein Raum einer sehr hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, ist ein verdunkelndes Exemplar die bessere Lösung. Für Wohnbereiche, in denen geschlafen wird, raten Online-Händler wie zum Beispiel Plissee-Experte sogar grundsätzlich zu Plissees, die gar kein Licht hindurchlassen. Verdunkelungsplissees schützen nicht nur am stärksten vor Sonne oder nächtlichen Lichtquellen, sondern sie gewährleisten auch bei Innenbeleuchtung am Abend konsequenten Blickschutz. Auch in Zimmern mit Fernsehnutzung stellen sie in der Regel den effektivsten Sonnenschutz dar.
Ist der Wohnbereich an sich ziemlich dunkel, weil er zum Beispiel im Souterrain gelegen ist oder eine sonnenarme Nord-Ausrichtung hat, kann auch ein komplett transparentes oder halb-durchsichtiges Plissee bereits ausreichen – besonders dann, wenn auch ein Sichtschutz eher unwichtig ist. Transparente Stoffe haben in der Regel die wenigsten Funktionen und sind deswegen vornehmlich als Dekoration gedacht.
Wohnbereiche mit spezieller Hitzeproblematik
Räume mit Hitzestau sind ein besonderer Fall. Davon betroffen sind in erster Linie kleine, enge Zimmer, aber auch Wohnungen mit niedrigen Decken, mit recht großen Fensterfronten, in höherer Wohnlage und erst recht Wohneinheiten, die sich unmittelbar unter dem Dach befinden. Dem Wärmestau kommt man hier nur bei, wenn die Hitze gar nicht erst in den Raum vordringt. Denn in typischen hitzeanfälligen Wohnbereichen hapert es aus baubedingten Gründen häufig auch noch an einer mangelnden Luftzirkulation. Das heißt: Hat sich die Wärme erst einmal ausgebreitet, ist sie vor allem an mehreren aufeinanderfolgenden heißen Sommertagen kaum wieder herauszubekommen.
Perlmutt oder Waben mit isolierenden Eigenschaften
Gegen Raumüberhitzung gibt es zwei Arten von Hitzeschutzplissees. Der erste Plisseetyp ist auf der Rückseite mit schimmerndem Perlmutt beschichtet, das Wärme einfach reflektiert. Der zweite Typ wiederum besteht aus zwei Stofflagen mit innenliegenden Röhren in Wabenform. Hier sind es die mit Raumluft gefüllten Stoffkammern, die sich dämmend auswirken und unter anderem auch Energieverluste während der Heizperiode reduzieren. Manche dieser sogenannten Wabenplissees weisen eine zusätzlich Ausstattung auf – zum Beispiel eine Aluminium-Innenauskleidung oder eine reflektierende Schicht. Sie bieten dementsprechend den höchsten Isolationsschutz.
Und in Küche und Bad?
Lange Zeit wurde von textilen Sonnenschutztypen wie Plissees, Rollos oder Vorhängen in Bädern und Küchen wegen der höheren Luftfeuchtigkeit abgeraten. Insbesondere schwere Vorhänge oder opulente Gardinen saugen sich tatsächlich erheblich mit Feuchtigkeit voll und sind damit auch anfällig für Schimmel. Bei Plissees und Rollos gibt es allerdings heutzutage spezielle Ausführungen, die extra für Feuchträume konzipiert wurden. Bei Küchen ist – neben der Feuchtraumeignung – zudem eine Brandschutzfunktion sinnvoll, da durch Herd und Ofen eine höhere Brandgefahr als in andere Wohnbereichen gegeben ist. Plissees mit diesem Merkmal entzünden sich im Falle eines Feuers nur schwer bis gar nicht und wirken so der Ausbreitung der Flammen entgegen.
Autor:MarktSpiegel Online aus Nürnberg |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.