Studie: Deutschland schläft immer schlechter

Foto: Foto: Prinz-Peter (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Im Schlaf regenerieren sich Körper und Geist. So ist es zumindest vorgesehen. Leider schläft Deutschland laut dem DAK-Gesundheitsreport schon seit Jahren schlecht. Schlafstörungen nehmen landesweit zu, so nicht zuletzt wegen Zeithintergründen wie Stress und Reizüberflutung.

Was ist schlechter Schlaf?

Schon 2017 gaben 80 Prozent aller deutschen Erwerbstätigen gegenüber der DAK an, schlecht zu schlafen. Wer regelmäßig an Problemen mit dem Ein- oder Durchschlafen leidet, hat laut Experten eine Schlafstörung. Auch abgesehen von Schlafstörungen können einige Faktoren die Qualität der Nachtruhe beeinträchtigen. Schlechter Schlaf zeichnet sich durch Kriterien wie Unruhe, Geräuschempfindlichkeit, unangenehme Träume und vermehrte Wachzyklen während der Nacht aus. Betroffene schlafen oftmals nur oberflächlich ein, wodurch die wichtigen Tiefschlafphasen ausbleiben. Dies führt zu fehlenden Entspannungsgefühlen und verstärkter Müdigkeit am nächsten Morgen.

Experten halten Schlafstörungen und anderweitige Beeinträchtigungen der Nachtruhe für eine natürliche Konsequenz des gegenwärtigen Zeitalters. Viele aktuelle Zeitumstände sind Gift für gesunden Schlaf und können die regenerativen Funktionen der Nachtruhe anhaltend beeinträchtigen.

Wieso Deutschland das Schlafen verlernt

Man schläft, wenn man müde ist, möchte man meinen. Dass es nicht ganz so einfach ist, beweisen die Entwicklungen der Gegenwart. Zunehmend mehr Menschen sind von ihrem Alltag derart gestresst, dass sie auch während der Nacht kaum noch entspannen können. Neue Behandlungsmöglichkeiten für Schlafstörungen können die Nachtruhe zwar verbessern, aber Stress bleibt im Zeitalter des Leistungsdrucks in allen Bereichen des Lebens spürbar. Der erhöhte Stresshormonpegel erschwert das Einschlafen und verschlechtert die körperliche und geistige Regeneration während der Nachtruhe. Dies mündet in einen Teufelskreis: Durch die fehlende Erholung beginnt der nächste Tag bereits mit einem erhöhten Stressniveau, dass in der Nacht nicht ausreichend abgebaut werden kann.

Entspannungsübungen und erholsame Rituale am Abend können sich förderlich aufs Einschlafen auswirken. Hierzu gehören beispielsweise Vollbäder, Meditation und Yoga, aber auch das Führen eines Sorgen-Tagebuchs, um sich vor dem Zubettgehen von negativen Gedanken frei zu machen. Auch die richtige Matratze kann für mehr nächtliche Entspannung sorgen. Vielen Menschen schlafen auf solchen Modellen ruhiger, die kaum Druck auf den Körper ausüben, beispielsweise einer Wasserbettmatratze. Entsprechende Matratzen lindern stressbedingte Verspannungen und Muskelschmerzen und tragen so zu einer erholsameren Nachtruhe bei.

Beeinträchtigt die Gegenwart unseren Schlaf?

Nicht nur Stress ist ein Umstand, mit dem das gegenwärtige Zeitalter den Schlaf der Deutschen beeinträchtigt. Je weniger Zeit Menschen unter natürlichem Licht verbringen, desto eher gerät ihr Schlafrhythmus aus der Balance. Künstliches Licht wirkt sich erwiesenermaßen negativ auf die Nachtruhe aus. Am besorgniserregendsten ist in dieser Hinsicht die ständige Konfrontation mit Blaulicht, wie moderne Bildschirme es abgeben. Die Produktion des Schlafhormons kann durch Belastungen wie diese aus der Bahn geraten. Brillen mit Blaulichtfilter können die Blaulicht-Belastung durch Bildschirme verringern, so beispielsweise entsprechend beschichtete Arbeitsplatzbrillen.

Auch Reizüberflutung trägt im aktuellen Zeitalter dazu bei, dass Deutsche kaum noch abschalten können. Insbesondere die durch das Internet bedingte Überlastung mit ständig verfügbaren Informationen ruft Reizüberflutungen im Alltag hervor. Begegnen lässt sich diesem Phänomen beispielsweise mit Maßnahmen wie „digital Detox“. Schon allein der abendliche Verzicht auf Smartphones und andere mobile Geräte kann sich positiv auf die Schlafqualität auswirken.

Autor:

Jenny Reichenbacher aus Nürnberg

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