Was Unternehmensinhaber alles beachten sollten wenn es um die Nachfolge geht
Unternehmensnachfolge im Mittelstand - Die Herausforderungen sind zahlreich
Wenn Inhaber eines Handwerks- oder Industriebetriebes einen Nachfolger für ihr Unternehmen suchen, dann gibt es sowohl für den Erwerber, als auch den bisherigen Eigentümer vieles zu beachten. Was ist das Unternehmen wert, sind die Maschinen noch tauglich und wie sieht der gesamte Ablauf der Betriebsübernahme aus? Das alles sind Fragestellungen, die am besten in Zusammenarbeit mit Experten geklärt werden sollten.
Viele Betriebe suchen händeringend nach geeigneten Nachfolgern
Sich mit dem Gedanken anzufreunden, den eigenen Betrieb zu veräußern, fällt insbesondere vielen alt eingesessenen Unternehmern schwer. Doch wie Statistiken zeigen, bleibt oftmals aufgrund des hohen Alters der Inhaber oder der schlechten wirtschaftlichen Lage nichts Anderes übrig.
Fast jeder vierte Eigentümer eines Handwerksbetriebes plant derzeit, das Geschäft an einen Nachfolger zu übergeben, während gut jeder Sechzehnte sogar über die Schließung nachdenkt. Besonders bedroht von der Komplettaufgabe des Geschäfts sind kleine Betriebe, die über eine Maximalzahl von vier Mitarbeitern verfügen.
Dann stehen schnell Themen wie die professionelle und effiziente Werkstattauflösung auf dem Programm, bei der Handwerks- und Industriebetriebe auf die externe Hilfe von Experten zurückgreifen sollten. Hierbei kommt es darauf an, den bestmöglichen Erlös zu erzielen. Gleichzeitig sollte die Abwicklung des Verkaufs so stressfrei wie möglich geschehen, was am ehesten ein Full-Service-Anbieter bewerkstelligen kann.
Diese Punkte sind bei der Nachfolge des Unternehmens beachtenswert
Steht keine Schließung, sondern eine Übernahme durch einen anderen Unternehmer im Raume, ist es zu Beginn wichtig, den Wert der Firma möglichst konkret zu ermitteln. Hierfür stehen verschiedene Analyse-Verfahren zur Verfügung. Faktoren, die in die Bewertung miteinbezogen werden, sind unter anderem die Produktpalette, die Struktur der Kunden und die Bilanz.
Gute Dienste leisten können zudem Unternehmen, die sich auf die Erstellung von marktgerechten Industriegutachten spezialisiert haben. Eine realistische und schnell erfolgende Werteinschätzung des Maschinenparks kann das Risiko einer scheiternden Übernahme vermindern, zumal Untersuchungen gezeigt haben, dass 44% der Inhaber aus emotionalen Gründen mit zu hohen Preisvorstellungen in die Verhandlung gehen.
Stichwort Verhandlungen: Der Käufer sollte sorgfältig selektiert werden, solvent sein und einer formell korrekten Geschäftsübernahme aufgeschlossen gegenübertreten.
Gemeinsame Übergangszeit erleichtert die Zeit nach der Übernahme
Der gesamte Deal benötigt zur Klärung von rechtlichen sowie steuerlichen Fragen und Haftungsrisiken ausreichend Vorlaufzeit. Der Nachfolger muss als Unternehmer und Gründer geeignet, qualifiziert und willens sein, das Ganze zu stemmen. Die Nutzung einer Unternehmensbörse erleichtert das Matching.
Grundsätzlich kommen auf rechtlicher Ebene für die Unternehmensnachfolge zwei Konstrukte in Frage und zwar einerseits der Share-Deal und andererseits der Asset-Deal. Beim Share-Deal erfolgt eine Übertragung des Rechtsträgers, was bei einer GmbH die Geschäftsanteile meint, bei einer AG dagegen die Aktien und beispielsweise bei einer OHG die Gesellschaftsanteile.
Beim Asset-Deal kommt es dagegen zur Übertragung einzelner Wirtschaftsgüter, was zu einer Trennung des Unternehmens von seinem Rechtsträger führt. So oder so sollte im Anschluss an die erfolgte Nachfolge über eine gemeinsame Übergangszeit nachgedacht werden, um einen reibungslosen Fortlauf des Betriebes zu gewährleisten.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.