Wärmepumpen: Gewinnspanne, Lebensdauer und wie man sie erhöhen kann

Foto: AdobeStock/Andreas Prott

Spätestens seit dem Gesetz für erneuerbares Heizen steigt bundesweit das Interesse an klimaneutralen Wegen der Wärmegewinnung. Weil sie die gewonnene Nutzwärme zu 75 Prozent aus Umgebungswärme speisen, heizen Wärmepumpen annähernd klimaneutral. Werden sie mit Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage versorgt, arbeiten sie sogar völlig CO2-frei. Nicht nur für die Umwelt lohnen die alternativen Heizsysteme, sondern auch für den Geldbeutel. Denn nach der Amortisierung fahren sie über ihre restliche Lebensdauer Gewinne ein. Doch wie lange halten Wärmepumpen und wie kann man ihre Lebensdauer und Gewinnspanne erhöhen?

Amortisierung und Lebensspanne von Wärmepumpen: Was Verbraucher wissen sollten

Mit einem Wirkungsgrad zwischen 300 und 500 Prozent sind Wärmepumpen eine der effizientesten Heiztechnologien auf dem Markt. Zum Heizen nutzen die Systeme Wärmeenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Durch die Kompression eines Kältemittels verwandeln sie die gewonnene Umgebungsenergie unter der Zuhilfenahme von Strom in Nutzwärme mit der gewünschten Temperatur. Jene wird über einen geschlossenen Kreislauf der Heizungsanlage zugeführt, bevor sich das verflüssigte Kältemittel wieder festigt und der Kreislauf von vorne beginnt. Weil Wärmepumpen dank dieser Funktionsweise keinen Brennstoff zur Wärmeerzeugung benötigen, sind sie im Betrieb nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig. Dabei liegen die jährlichen Betriebskosten im Jahr 2024 zwischen 480 und 1.200 Euro. Laut Vergleichsportal Verivox erzielt eine Wärmepumpe im Vergleich zu einer Öl- oder Gasheizung damit sogar eine bis zu 30-prozentige Heizkostenersparnis. Die laufenden Einsparungen sind der Grund, aus dem sich die Investitionskosten für die regenerativen Heizsysteme durchschnittlich nach zehn bis 15 Jahren amortisieren. Anfangs fallen diese Kosten für die Wärmepumpe an:

  • Anschaffungskosten zwischen 15.000 und 21.000 Euro
  • Installationskosten zwischen 4.000 und 7.500 Euro
  • Erschließungskosten bis zu 10.000 Euro

Weil der Staat bis zu 70 Prozent der genannten Kosten trägt, bezahlen Hauseigentümer teils weniger als 10.000 Euro für ihre Wärmepumpe, so vor allem bei günstigen Luftwärmepumpen. Dies verkürzt die Amortisationszeit. Eine noch schnellere Amortisierung erreichen dabei Photovoltaikbesitzer. Denn wer Wärmepumpen so weit wie möglich mit kostenlosem Strom vom eigenen Dach betreibt, erzielt bei den jährlichen Heizkosten noch höhere Einsparungen. Im Idealfall amortisieren sich die Heizsysteme in diesem Fall sogar schon nach fünf Jahren. Im Anschluss an die Amortisierung erwirtschaften Wärmepumpen Gewinne in der Höhe der jeweiligen Betriebskostenersparnis. Wie hoch der Gesamtgewinn ausfällt, hängt dabei nicht nur von der Amortisationszeit, sondern auch von der Lebenserwartung der Wärmepumpe ab. Grundsätzlich ist für die Technologie von einer Lebensdauer zwischen 15 und 25 Jahren die Rede. Luftwärmepumpen müssen nach 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden, während Erd- und Wasserwärmepumpen teils 25 Jahre alt werden. Die nachfolgenden Tipps können die Lebenserwartung aller Modelle erhöhen und steigern dadurch auch die Gewinnspanne der Wärmepumpe.

Mit der richtigen Dimensionierung das Leben einer Wärmepumpe verlängern

Je bedarfsgerechter die Leistung und Größe einer Wärmepumpe ausgelegt wird, desto weniger verschleißt das System. Dies hat eine längere Lebensdauer zur Folge. Analog dazu kann eine unsachgemäße oder ungenaue Auslegung die Lebensspanne von Wärmepumpen um mehrere Jahre verkürzen, sodass auch die Gewinnspanne kleiner wird. Wird das System beispielsweise zu groß ausgelegt, so deckt die Wärmepumpe in kurzer Zeit den bestehenden Wärmebedarf. Dabei ist die Laufzeit unregelmäßig, sodass das Gerät viel takten muss und Bauteile im Inneren verschleißen. Sachgemäß dimensionierte Modelle arbeiten ohne regelmäßiges Ein- und Ausschalten durch. Eine entsprechend gleichmäßige Arbeit verringert Verschleißerscheinungen und verlängert die Haltbarkeit. Damit die Leistung und Größe der Wärmepumpe möglichst gut zum Bedarf passen, wird vor der Anschaffung eine Heizlastberechnung vorgenommen. Das Ergebnis gibt Aufschluss über die thermische Energie, die dem Gebäude zum Erhalt des gewünschten Temperaturniveaus zugeführt werden muss. Neben dem Heizverhalten und dem Gebäudezustand müssen potenzielle Wärmeverluste bei der Berechnung berücksichtigt werden. Auch die Anzahl der Bewohner und die Vorverbräuche des alten Heizsystems sollten Eingang in die Heizlastberechnung finden.

Durch regelmäßige Wartung die Lebensdauer von Wärmepumpen verlängern

Im Vergleich zu anderen Heizsystemen gelten Wärmepumpen als besonders wartungsarm. Anders als bei Öl- und Gasheizungen gibt es bei ihnen keine gesetzlichen Vorschriften zur Wartungsregelmäßigkeit. Allerdings empfehlen die meisten Hersteller ein Intervall von ein bis zwei Jahren. Die jeweilige Empfehlung sollte von Eigentümern auch ohne gesetzliche Vorschriften wahrgenommen werden. Denn regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer von Wärmepumpen und erhöht den Gewinn, den die Geräte nach ihrer Amortisierung einfahren. Wenn beispielsweise kleinere Einstellungsfehler oder Defekte vorliegen, kann dies die Effizienz der Geräte beeinträchtigen. Bei der Wartung durch einen Fachbetrieb können solche Unzulänglichkeiten schnell behoben werden. Dadurch muss die Wärmepumpe auf lange Sicht weniger arbeiten und verschleißt dementsprechend langsamer.

Fazit: So viel sparen Wärmepumpen nach der Amortisierung

In fast allen Fällen gleichen Wärmepumpen bei einer Lebensdauer von 15 bis 25 Jahren angesichts einer durchschnittlichen Amortisationszeit von zehn bis 15 Jahren im Laufe ihres Lebens ihre Anschaffungskosten wieder aus. Wie viel Gewinn man dank der regenerativen Heizsysteme nach der Amortisierung erzielt, hängt nicht nur von den bisherigen Heizkosten und der genauen Betriebskostenersparnis durch die Wärmepumpe ab. Auch die restliche Lebenserwartung des Gerätes spielt eine Rolle. Mit der passenden Dimensionierung und regelmäßiger Wartung kann man zugleich die Lebens- und Gewinnspanne erhöhen. Für Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen gilt grundsätzlich eine längere Lebenserwartung als für Modelle, die Luft als Medium nutzen. Weil sie in der Anschaffung teurer sind als Luftwärmepumpen, gleicht sich dies allerdings wieder aus. Die meisten Wärmepumpen fahren über mindestens fünf Jahre ihres Lebens Gewinne ein. Geht man von einer bislang genutzten Gasheizung und einer durchschnittlichen Heizkostenersparnis von 600 Euro pro Jahr aus, so erzielen Wärmepumpen nach ihrer Amortisierung insgesamt also eine Gewinnspanne von rund 3.000 Euro.

Autor:

Jenny Reichenbacher aus Nürnberg

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