Vor 85 Jahren war der Start in den Holocaust
Gegen Antisemitismus jeder Art: Jetzt ist die Zeit für Solidarität und Zivilcourage
MÜNCHEN (dpa/lby) - 85 Jahre nach den Gräueltaten der Nationalsozialisten am 9. November 1938 wird in vielen Städten Bayerns am Donnerstag der Opfer der Pogromnächte gedacht. Die Hauptveranstaltung mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, findet am Abend in der Hauptsynagoge «Ohel Jakob» statt. Erwartet werden auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der frühere Bundespräsident Horst Köhler.
Bereits am Mittwoch hatte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in Würzburg vor aufflammendem Judenhass in Deutschland gewarnt. «Der Kampf wider den neuen Antisemitismus heute ist nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil Antisemiten, egal ob religiös oder politisch motiviert, aus dem rechten oder dem linken Spektrum, es nie beim Antisemitismus bewenden lassen», sagte er am Mittwochabend in Würzburg laut Redemanuskript.
Zivilcourage und Solidarität zu zeigen, sei derzeit besonders wichtig. «Es war nie wichtiger, überzeugt für unsere Demokratie und unsere Freiheit einzustehen. Sie war schon sehr lange nicht mehr einer solchen Bedrohung ausgesetzt», sagte Schuster in seiner Heimatstadt. Hintergrund sind die vielen antisemitischen Vorfällen in Deutschland seit dem Angriff der Hamas auf Israel - diese schüren bei Jüdinnen und Juden Angst.
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