Bei Bedarf Atomkraftwerke wieder hochfahren?
Knallharte Ansage aus Bayern
ESSENBACH (dpa/lby) - Gut ein halbes Jahr nach dem Abschalten des Atomkraftwerks Isar 2 nahe Landshut steht fest: Die Anlage kann nicht mehr hochgefahren werden. Das sagte Guido Knott, Geschäftsführer des Betreibers PreussenElektra, in Essenbach. «Die Vorbereitungen für den Rückbau laufen auf Hochtouren und die für einen Betrieb erforderlichen Kollegen stehen uns schlichtweg nicht mehr zur Verfügung. Das Thema Wiederinbetriebnahme ist für uns damit definitiv vom Tisch», so Knott.
Damit erteilte er Spekulationen um einen Neustart der Anlage eine Absage. Am 15. April um kurz vor Mitternacht war der deutsche Atomausstieg mit dem Abschalten der letzten drei noch laufenden Meiler vollzogen worden. Neben Isar 2 waren dies das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen sowie Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg.
Die offizielle Rückbaugenehmigung für Isar 2 steht noch aus, die zuständige Behörde ist das bayerische Umweltministerium. In dem Kraftwerk laufen seit April Vorbereitungen für den Rückbau.
Nur einen Tag nachdem Isar 2 vom Netz genommen worden war, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gesagt, die Anlage in Landesverantwortung weiterbetreiben zu wollen und von der Bundesregierung eine Änderung des Atomgesetzes gefordert.
Dafür gab es umgehend Kritik. Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit nuklearer Entsorgung (BASE), Wolfram König, sagte damals: «Bundestag und alle Bundesländer einschließlich Bayern haben sich nicht nur auf den Ausstieg aus der Kernenergie verständigt, sondern auch die Endlagersuche nach wissenschaftlichen Kriterien auf den Weg gebracht.» Der geforderte Sonderweg Bayerns widerspreche geltendem Recht und gefährde die Endlagersuche.
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