Katholischer Uni geht das Geld aus
Streit zwischen Bischöfen und der Staatsregierung

Das Zentralgebäude der katholischen Universität in Eichstätt mit dem Eingang zur Aula. | Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild
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EICHSTÄTT (dpa/lby) - Die Katholische Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt steht angesichts einer unsicheren Finanzierung durch den kirchlichen Träger vor weiteren Einsparungen.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisierte die bayerischen Bischöfe scharf. «Die Kirche muss endlich Farbe bekennen und sich zur Zukunft ihrer KU positionieren. Ich appelliere an die bayerischen Bischöfe, sich bei ihren Entscheidungen des besonderen Stellenwerts der KU in der bayerischen Universitätslandschaft bewusst zu sein», sagte der Minister dem «Donaukurier» (Montag). Die Hochschule sei «einzigartig - und eine Perle in unserer Hochschullandschaft».

Die Uni musste in diesem Jahr 1,6 Millionen Euro sparen, im nächsten sind es 2,5 Millionen Euro, wie die Hochschule bestätigte. Die Mittel werden unter anderen durch Sperren bei Stellenbesetzungen gespart. An Sachmitteln, darunter Miete und Heizkosten, könne nur bedingt gespart werden, diese seien auch der kleinere Anteil.

Hintergrund ist ein Beschluss der Freisinger Bischofskonferenz von Ende November, nach dem die Finanzierung der Uni wie im Vorjahr bei 21,6 Millionen Euro gedeckelt wird - trotz steigender Kosten.

Blume warf den Bischöfen im «Donaukurier» vor, sie hätten den eingeschlagenen Weg zur künftigen Finanzierung der Uni einseitig verlassen und damit verabredeten Eckpunkten die Grundlage entzogen. Der Freistaat trage heute schon 85 Prozent der Grundfinanzierung - und sei bereit, einen noch größeren Beitrag zu leisten. «Aber das funktioniert nur, wenn die kirchliche Seite verlässliche Aussagen zu ihrem Finanzierungsbeitrag trifft», sagte Blume. «Wenn die Kirche wirklich sparen will, dann doch bitte nicht bei den Inhalten, sondern an den Strukturen.»

Der Leiters des Katholischen Büros Bayerns, Matthias Belafi, erläuterte, schon im Frühjahr habe die Freisinger Bischofskonferenz für 2024 und 2025 Nullrunden für die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt beschlossen. «Es gibt keinen Rückzug der Kirche aus der Katholischen Universität, die eingebrachten finanziellen Mittel sind aber an die veränderte Finanzkraft der Kirche anzupassen.» Aus Sicht der Bischöfe seien die Gespräche mit der Staatsregierung über die Finanzierung bisher sehr konstruktiv verlaufen, auch wenn einige strittige Fragen noch ausgenommen wurden.

Die Bischöfe seien der Staatsregierung dankbar für ihre Bereitschaft, sich finanziell stärker zu engagieren, sagte Belafi weiter. «Klar ist aber auch, dass die Kirche in Zukunft mit weniger finanziellen Mitteln auskommen muss.» An einer Reduzierung des finanziellen Engagements der Bischofskonferenz werde kein Weg vorbeiführen.

Am Freitag hatte sich die Hochschulleitung mit einem Schreiben an die Beschäftigten gewandt. Man blicke mit Sorge auf die Fortsetzung des bisherigen Erfolgskurses. «Die Katholische Universität ist hinsichtlich ihrer Studienbedingungen und ihrer Profilierung in der Forschung hervorragend aufgestellt», schreibt Uni-Präsidentin Gabriele Gien. «Wir erwarten, dass der kirchliche Träger ein klares Bekenntnis nicht nur zum Fortbestand der KU, sondern auch zu einem gesicherten Haushalt abgibt und weiterhin gemeinsam mit dem Freistaat konstruktiv an einer guten Zukunft der Universität arbeitet.»

Während der 85-prozentige Finanzierungsanteil des Freistaats bei steigenden Kosten angepasst werde, treffe das auf den Anteil der Kirche nur bedingt zu, heißt es in dem Schreiben. Erschwerend komme hinzu, dass die Freisinger Bischofskonferenz ihre an sich dauerhaft zugesagten Sondermittel von jährlich 5,5 Millionen Euro zum Strukturaufbau der KU zurückfahren wolle. Die KU ist die einzige katholische Universität im deutschsprachigen Raum. Träger ist eine 1968 von den bayerischen Diözesen gegründete kirchliche Stiftung.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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