Spaziergang mit dem Heimatverein
Kurzweilige Tour zu den Oberasbacher Rathäusern

Zweiter Bürgermeister Norbert Schikora, Simon Rötsch und Edith Klein (beide Heimatverein) sowie Markus Träger bei der Anbringung der neuen Erinnerungstafel. | Foto: Stadt Oberasbach
  • Zweiter Bürgermeister Norbert Schikora, Simon Rötsch und Edith Klein (beide Heimatverein) sowie Markus Träger bei der Anbringung der neuen Erinnerungstafel.
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OBERASBACH (pm/ak) – Seit wann gibt es eigentlich ein Rathaus in Oberasbach? Und wo befindet sich das erste als Rathaus genutzte Gebäude? Diesen Fragen gingen am 25. Januar, einem sonnigen Samstagnachmittag, gut 20 Oberasbacher Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Simon Rötsch und Markus Träger auf den Grund.

Markus Träger, der Geschäftsleitende Beamte der Stadtverwaltung, hat in seiner Freizeit intensiv in den Oberasbacher Archiven recherchiert und diesen informativen Spaziergang gemeinsam mit dem Heimatverein erarbeitet.

Der Spaziergang begann mit der herrlichen Aussicht von der Dachterrasse des 1980 erbauten aktuellen Rathauses über das Grün für alle und den Oberasbacher Süden. Bis 1980 war die Stadtverwaltung im heutigen Jugendhaus OASIS untergebracht, der nächsten Station der Tour. Das Einwohnermeldeamt und das Standesamt befanden sich in einer nebenstehenden Baracke und die Verwaltung bestand damals aus deutlich weniger Beschäftigten als heute.

Das heutige Jugendhaus hat bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich, wie Markus Träger im Inneren erläuterte. Erbaut 1937 von der Gemeinde Oberasbach als eines von lediglich gut 1.000 HJ-Heimen in Deutschland (bei über 60.000 Gemeinden) diente es in dieser dunklen Zeit als Gemeinschafts- und Schulungsheim sowie während des Krieges auch als Unterkunft für Flakhelfer, die Nürnberg vor den Luftangriffen alliierter Flieger schützen sollten. Nach dem Krieg wurde es zeitweise als Schule und als Kirchenraum der Katholiken in Oberasbach verwendet, bevor 1956 die Stadtverwaltung einzog und bis 1980 dort beheimatet war. Seit 1982 befindet sich hier das Jugendhaus, deren Räume später um den angrenzenden ehemaligen städtischen Bauhof erweitert wurden. „Die Zukunft des Gebäudes ist nicht rosig“, so Markus Träger, „Bereits 1937 wurde das Gebäude auf die Schnelle in schlechter Bausubstanz errichtet, so dass es heute – fast 90 Jahre später – nicht mehr wirtschaftlich saniert werden kann.“ Obwohl das OASIS bei Jugendlichen sehr beliebt ist, sei ein Abriss in den nächsten Jahren wahrscheinlich.

Entlang der Langenäckerstraße und dem Gängle führte der Spaziergang mit Blick auf den renaturierten Asbachgrund weiter nach Unterasbach zum Haus Nr. 61 in der Jahnstraße. Dort richtete der nationalsozialistische Bürgermeister Hans Schwarz 1936 das erste eigene Rathaus der Gemeinde Oberasbach mit mehreren Büros für die Mitarbeiter ein. Von 1933 bis 1936 war die Gemeindeverwaltung im Nachbarhaus eingemietet. Vorher war es durchaus üblich, dass die Amtsgeschäfte in der guten Stube des jeweiligen Bürgermeisters vollzogen wurden. Die Jahnstraße 61 blieb bis 1956 Rathaus. Eine geplante Ausweitung auf die dahinterliegende Scheune (heute Orgelbau Friedrich) wurde nicht genehmigt.
Zuvor war das Haus über viele Jahre das Wohnhaus des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Wilhelm Vershofen (1878-1960). Er lehrte an der Handelshochschule Nürnberg (seit 1961 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg). Viele seiner wissenschaftlichen Abhandlungen und Bücher sollen hier entstanden sein. 1934 war er Mitbegründer der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg.

Bevor der Spaziergang bei Glühwein gemütlich ausklang, brachten der Vorsitzende des Heimatvereins, Simon Rötsch, die frühere geschäftsführende Vorsitzende Edith Klein, Zweiter Bürgermeister Norbert Schikora und Markus Träger noch eine erneuerte Erinnerungstafel an Prof. Dr. Vershofen an dem Gebäude an.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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