Stadt Oberasbach gratuliert
Heinrich Honal feierte 100. Geburtstag

Freuten sich über jeweils eine Spende in Höhe von EUR 780,00 (v.re.): Jutta Lindner (Café Friedrich), Renate Schwarz (Quartiersmanagement) und Josef Winkler (Tafel- Ausgabestelle in Oberasbach). Dazu Jubilar Heinrich Honal (Mitte) sowie Erste Bürgermeisterin Birgit Huber und die VdK-Kreisverbandsvorsitzende Petra Guttenberger, MdL (ganz links). | Foto: © Stadt Oberasbach
  • Freuten sich über jeweils eine Spende in Höhe von EUR 780,00 (v.re.): Jutta Lindner (Café Friedrich), Renate Schwarz (Quartiersmanagement) und Josef Winkler (Tafel- Ausgabestelle in Oberasbach). Dazu Jubilar Heinrich Honal (Mitte) sowie Erste Bürgermeisterin Birgit Huber und die VdK-Kreisverbandsvorsitzende Petra Guttenberger, MdL (ganz links).
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OBERASBACH (pm/ak) – Mit Heinrich Honal feierte ein über viele Jahrzehnte in Oberasbach vielseitig engagierter Mitbürger in den letzten Tagen seinen 100. Geburtstag. Die Stadt Oberasbach gratuliert ihm herzlich zu diesem außergewöhnlichen Ehrentag.

Bereits an seinem Geburtstag selbst besuchte Erste Bürgermeisterin Birgit Huber den Jubilar und feierte kürzlich auch gemeinsam mit ihm im Rahmen eines Empfangs in der St. Johannes Klause.

Heinrich Honal stammt aus einer Viehhändlerfamilie aus dem Sudetenland und wurde 1923 in Honositz (heute Honezovice) zwischen Pilsen und Mies geboren. Für ihn stand immer fest, dass er einmal den elterlichen Betrieb übernehmen würde, aber die Weltpolitik wollte es anders.

Schwer kriegsbeschädigt kehrte er aus dem Zweiten Weltkrieg in seine Heimat zurück. „Die Erlebnisse im Krieg sind nicht in Worte zu fassen“, sagt der Jubilar rückblickend, „die damit verbundenen Gefühle für nachfolgende Generationen nicht wirklich nachvollziehbar.“ Doch gerade deshalb ist es ihm sehr wichtig, dass die heutige Generation diese Schrecken nicht wieder erleben soll und das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, insbesondere am Volkstrauertag, weiter hochgehalten wird.

26 Jahre 1. Vorsitzender vom VdK Oberasbach

Kaum wieder in seiner Heimat im Sudentenland angekommen, musste er gemeinsam mit seiner späteren Frau Maria nach Kriegsende flüchten und landete in Bayern. Er musste sich beruflich komplett neu orientieren, erlernte den Beruf des Fräsers in Ingolstadt und arbeitete später bis zum Renteneintritt 1984 für eine grafische Kunstanstalt in Nürnberg. 1963 zog er mit seiner Familie nach Oberasbach und engagierte sich bereits seit 1966 als 2. Vorstand im Ortsverein des Verbands der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e. V. (heute Sozialverband VdK). 1972 übernahm er dann dessen Vorsitz, setzte sich bei Behörden und Politik für die Interessen der Vereinsmitglieder ein, war Mitbegründer des VdK-Seniorenkreises, organisierte mit anderen Vereinsmitgliedern gemeinsame Aktivitäten, Vorträge, Ausflüge, Feiern und Reisen. Er war Ansprechpartner und geschätzte Vertrauensperson. Mit 75 Jahren gab er 1998 den Vorsitz des VdK ab und wurde für seine langjährigen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt, der weiterhin beratend und gestaltend mitwirkte. Im Jahr 2000 wurde Heinrich Honal von Bundespräsident Johannes Rau mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Wenn auch ohne offizielles Amt war Heinrich Honal über Jahrzehnte ebenfalls engagiertes Mitglied in der Sudetendeutschen Landsmannschaft, dem Siedlerverein Unterasbach, dem Diakonieverein und dem Förderverein Hainberg Natur-Erholung e.V., der 2009 in der Bürgerstiftung Oberasbach aufging.

Gründungsmitglied des Behindertenclubs und des Stadtseniorenrates

1983 war Heinrich Honal Mitbegründer des Behinderten-Clubs, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feierte. Die Integration behinderter Kinder war ihm damals schon wichtig. „Sie sollten mit ihren nichtbehinderten Altersgenossen gemeinsam spielen und aktiv sein. Es ist gelungen, diese Förderung über so lange Zeit aufrecht zu erhalten“, freut sich Heinrich Honal heute.

Bereits Mitte der Neunziger Jahre regte er die Gründung des Stadtseniorenrates an, der dann 2004 unter Bürgermeister Bruno Allar gegründet wurde und an der Klaus Anders von der Siedlervereinigung maßgeblich beteiligt war. Bei dem Rückblick auf all diese Aktivitäten möchte Heinrich Honal nämlich die zahlreichen Wegbegleiter und Unterstützer nicht vergessen, ohne die all diese Dinge niemals möglich gewesen wären.

Bis vor wenigen Jahren war er ein sehr aktiver Tänzer. „Tanzen hat mich begeistert und ich habe mich gefreut, dass ich diese Leidenschaft bis ins hohe Alter ausüben konnte.“ Noch auf dem letzten Neujahrsempfang vor der Corona-Pandemie 2020 sah man Heinrich Honal das Tanzbein schwingen. „Heiner ist für mich ein sehr großes Vorbild für Versöhnung und das Lebensprinzip, nicht nachzulassen“, sagt Erste Bürgermeisterin Birgit Huber über den Jubilar.

Krieg und Vertreibung haben sein Leben geprägt. Zuletzt wurde das nochmal bei der Informationsveranstaltung zur Unterbringung der Geflüchteten im ehemaligen Asbacher Hof im März 2023 deutlich. Heinrich Honal beeindruckte die Anwesenden mit einer klaren Aussage. Nach dem 2. Weltkrieg hätten geflüchtete Deutsche aus den Ostgebieten hier teilweise Ablehnung, Ausgrenzung und Misstrauen erfahren, ebenso wie es heutige Kriegsgeflüchtete hier teilweise pauschal erlebten. „Das war damals falsch und ist heute noch genauso falsch!“, machte Heinrich Honal sehr deutlich.

Heinrich Honal wünschte sich zu seinem Geburtstag keine Geschenke, sondern eine Spende, die er auf die Fürther Tafel, das Friedhofscafé und das Quartiersmanagement aufteilen wollte. Insgesamt kam das großartige Ergebnis von EUR 2.340,00 zusammen.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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