Streuobstwiese in Oberasbach angelegt
Neue Naturoase am Hans-Reif-Zentrum
OBERASBACH (pm/ak) – 36 Obstbäume wurden am 29. November am Hans-Reif-Zentrum in Oberasbach gepflanzt. Die Maßnahme organisierte der Landschaftspflegeverband Mittelfranken (LPV) in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt. Das Besondere daran: 14 Schülerinnen und Schüler der Fachrichtung Agrarwirtschaft des Fürther Berufsschulzentrums (BSZ) pflanzten die Bäume als Ausbildungsmaßnahme im Rahmen eines Praxistages.
„Diese zweite Streuobstwiese ist ein weiterer Schritt auf Oberasbachs Weg der Nachhaltigkeit und Klimaneutralität“, erklärt Oberasbachs Zweiter Bürgermeister Norbert Schikora. „Nachdem wir schon 2021 einen Teil der Lohbauerwiese zur Streuobstwiese umgestaltet haben, freuen wir uns über dieses weitere Projekt, das wir gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken umsetzen.
Dass wir darüber hinaus jungen Menschen in der Ausbildung zu Agrarfachwirten die Möglichkeit bieten, Praxiserfahrung zu sammeln, ist ein zusätzlicher Bonuspunkt.“
Im Frühjahr hatte der LPV die Fläche im südlichen Teil des Sportgeländes bereits mit einer artenreichen Blühwiesenmischung eingesät. Nun kamen die Obstbäume dazu. Es handelt sich durchweg „alte Sorten“, die sich in Franken z.T. seit Jahrhunderten bewährt haben, z.B. Weißer Klarapfel, Feuchtwanger Butterbirne,
Hedelfinger Riesenkirsche oder Fränkische Hauszwetschge. Diese Sorten sind kulturhistorisch bedeutend und durch jahrelange Verfeinerung besonders widerstandsfähig. Zusammen mit den bereits vorhandenen Hecken, Stein- und Holzhaufen entsteht eine Naturoase, die vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum
bieten wird. In der nahen Zukunft wird ein Naturlehrpfad als Verbindung von Jahnstraße und Eibacher Weg an der Wiese vorbeiführen.
Im Rahmen des Aktionstages lernten die Schüler Details vom Pflanzlochgraben über das Zuschneiden der Wurzeln, das richtige Pflanzen und Anbinden bis zum Pflanzschnitt der Baumkrone und die richtige Versorgung der Baumscheibe. Dabei unterstützten Mitarbeiter des LPV und zertifizierte Obstbaumwarte.
Myriel Fensel, Klassenleiterin der Schüler, und Wilfried Rost, Schulleiter des BSZ, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Einsatz ihrer Schützlinge. „Alle sind sehr engagiert. Da wächst auch unter den Auszubildenden ein guter Jahrgang heran.“ Beide freuen sich zudem über die Möglichkeit, den Praxistag in Oberasbach durchzuführen, da es in Fürth selbst keine geeigneten Flächen gibt.
Das Projekt ist bis ins kleinste Detail regional verbunden. „Die Verbissschutzmanschetten für die jungen Bäume wurden in einer Jugendwerkstatt für schwer vermittelbare Jugendliche hergestellt. Die
Auszubildenden dort arbeiten mit lokalen Hölzern“, erklärt Dieter Speer, stellvertretender Geschäftsführer des LPV. Der LPV kümmert sich aber nicht nur um die Organisation der Obstbaumpflanzung, sondern auch um deren Finanzierung: Als Beitrag zum „Streuobstpakt Bayern“ wird das Projekt nämlich über den LPV vom bayerischen Umweltministerium und vom Bezirk Mittelfranken mit einem besonders hohen Zuschuss von 90 Prozent gefördert. Im Rahmen des „Streuobstpaktes Bayern“ sollen zwischen 2021 und 2030 1 Million Bäume gepflanzt werden. Der LPV setzt pro Jahr rund 3.000 Bäume, davon heuer im Landkreis Fürth ca. 250 – mit steigender Tendenz.
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