Symbolträchtige Emotion in reinster Form
Porsche 911 Cabriolet setzt neue Maßstäbe
(ampnet/mue) - Er ist der emotionalste 911er von allen, und doch kam dieses Modell erst knapp 20 Jahre nach dem Start der Baureihe auf den Markt: Das 911 Cabriolet mit seinem versenkbaren Stoffverdeck.
Der 911 Cabriolet verkörpert ein Symbol nobelster Automobilkultur – dazu passt auch der optische Auftritt des gefahrenen Testwagens: In dezentem Silber lackiert und mit den der klassischen Fuchs-Felge nachempfundenen 20- und 21-Zoll-Rädern bestückt setzt sich dieses Exemplar deutlich von den bunten und rennsportlich aufgemachten Varianten ab, die Porsche ebenfalls im Angebot hat. Und auch im Interieur herrscht dezente Eleganz: Hier korrespondiert eine trüffelbraune Vollleder-Ausstattung mit edlen Holzeinlagen. Diese umrahmen eine Armaturentafel, die mit allem ausgestattet ist, was moderne und vernetzte Kunden heute offenbar erwarten: Links und rechts des Drehzahlmessers sitzen Bildschirme, ein weiterer thront oberhalb der Mittelkonsole: Hier sind zahlreiche Funktionen untergebracht, für die man keinen Platz mehr in Form separater Tasten schaffen wollte. Der Porsche ist per LTE-Sim-Karte dauerhaft online; was man vor wenigen Jahren noch als dystopisch empfunden hätte, wird inzwischen als Vorzug gewertet.
Die Hauptsache bleibt jedoch, wie sich dieser Porsche fährt. Und hier hat die Entwicklungsmannschaft nachgelegt – ausgehend von einem bereits extrem hohen Niveau. Das 911 Cabriolet wurde in der Spur nochmals verbreitert, und es gibt jetzt serienmäßig eine Mischbereifung: vorn 245/35 ZR 20, hinten 305/30 ZR 21. Der Testwagen war zudem mit dem Sport-Chrono-Paket ausgerüstet, zu dessen wichtigsten Bestandteilen aktive Antriebslager gehören, die sich bei Bedarf blitzschnell verhärten und das Auto stabilisieren. Damit wird der Grenzbereich in Sphären verschoben, die für Normalfahrer beinahe unerreichbar sind. Bei schneller Kurvenfahrt ist praktisch kein Untersteuern mehr festzustellen, das Auto zeigt extrem wenig Seitenneigung, der Übergang zum Übersteuern ist weich und gut zu parieren. Der Unterschied zwischen den beim Sport-Chrono-Paket einstellbaren Fahrmodi ist deutlich spürbar.
Und das gilt auch für den Antrieb. Momentan gibt es den neuen 911er nur mit der S-Maschine, einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, der über zwei Abgas-Turbolader zwangsbeatmet wird. Die Turbos sprechen beinahe verzögerungsfrei an. Stolze 450 PS (331 kW) bei 6.500 Umdrehungen pro Minute (U/min) leistet das Aggregat, das maximale Drehmoment von 530 liegt auf einem Plateau von 2.300 bis 5.000 U/min an. Das bedeutet im Idealfall einen Spurt von Null auf 100 km/h in 3,5 Sekunden. Die Spitze liegt mit 306 (Allrad: 304) km/h komfortabel über der symbolträchtigen 300er-Marke. Das von ZF zugelieferte Doppelkupplungsgetriebe verfügt nunmehr über acht statt sieben Gänge, wobei die Höchstgeschwindigkeit weiterhin im sechsten Gang erreicht wird. Siebter und achter Gang senken das Drehzahlniveau erheblich ab, was zu hervorragenden Verbrauchswerten führt.
Porsche 911 Carrera S Cabriolet – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (m): 4,52 x 1,85 x 1,30
Radstand (m): 2,45
Motor: Sechszylinder-Boxer, 2.981 ccm, Biturbo, Direkteinspritzung
Leistung: 331 kW / 450 PS bei 6.500 U/min.
Anrtireb: Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; Hinterradantrieb
Max. Drehmoment: 530 Nm bei 2.300-5.000 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 306 km/h
Null auf 100 km/h: 3,7 Sek., mit Sport Plus 3,5 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 9,1 Liter
Effizienzklasse: F
CO2-Emissionen: 207 g/km (Euro 6d-TEMP)
Leergewicht / Zuladung: min. 1.585 kg / max. 455 kg
Kofferraumvolumen: 132 Liter
Wendekreis: 11,2 m
Räder / Reifen: vorn 8,5 J x20 ETZ 53, 245/35 ZR 20; hinten 11,5 J x 21, 305/30 ZR 21
Luftwiderstandsbeiwert: 0,30 (bei geschlossenem Verdeck)
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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